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Diese Zahlen zeigen, wie wenige echt daheim bleiben

Im aktuellen Lockdown werden die Österreicher angehalten, nur in Ausnahmefällen außer Haus zu gehen. Offenbar halten sich aber recht wenige daran.

Rene Findenig
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 Zahlreiche Menschen spazieren an einem schönen Herbstag im Lainzer Tiergarten, aufgenommen während des 2. Lockdowns am Samstag.
Zahlreiche Menschen spazieren an einem schönen Herbstag im Lainzer Tiergarten, aufgenommen während des 2. Lockdowns am Samstag.
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Im härtesten bisherigen Lockdown sollen die Österreicher vor allem eines: Zuhause bleiben. Die verschärfte Ausgangssperre gilt von 0 bis 24 Uhr, Ausnahmen sind nur wenige erlaubt: Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Eigentum oder Betreuung von und Hilfeleistung für unterstützungsbedürftige Personen sowie Ausübung familiärer Rechte und Erfüllung familiärer Pflichten. Auch zur Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse des täglichen Lebens oder berifliche Zwecke sowie zur körperlichen und psychischen Erholung darf man ins Freie, das war es aber auch schon.

Mit dem strengen Schritt versuchen Politik und Behörden die noch immer hoch vierstelligen Neuinfektionen pro Tag zu drücken. Doch viele Beobachter meldeten, dass auf ihren Straßen, vor ihren Häusern und in ihren Städten teils mehr im Freien los ist, als ohne Lockdown. Einbildung? Nicht wirklich, sagen zumindest Zahlen, die der Mobilfunkanbieter A1 liefert. Nicht nur dass weit weniger Menschen als im ersten Lockdown daheim bleiben, in vielen Orten ist sogar weit mehr los als im normalen Alltag vor der Coronakrise.

Die Daheimbleib-Karte: In grünen Regionen bleiben mehr Menschen als vor dem ersten Lockdown daheim, in orangen und roten nicht.
Die Daheimbleib-Karte: In grünen Regionen bleiben mehr Menschen als vor dem ersten Lockdown daheim, in orangen und roten nicht.
https://bleibdaheim.invenium.io/de/dashboard/

Möglich machen die Betrachtung anonymisierte Mobilfunksignalisierungsdaten aus dem Netz von A1. Sie sagen aus, wie viele Österreicher prozentual pro Bezirk oder Gemeinde mehr oder weniger daheim als vor dem Lockdown sind. Verglichen mit einem Tag vor Beginn der Corona-Maßnahmen in Österreich, dem 24. Jänner 2020, blieben etwas am Freitag, dem 20. November 2020, nur acht Prozent mehr Menschen daheim. Ingesamt blieben an dem Tag 42 Prozent der Österreicher in ihren eigenen vier Wänden daheim.

Abzielen würden Behörden und Politik auf weit mehr Daheimbleiber. Wien zeigt sich dabei als Vorzeigekandidat, in den Bezirken sind derzeit rund 20 Prozent mehr Personen zuhause, als noch vor der Krise. In der Inneren Stadt sind es beispielsweise 20 Prozent, in Neubau 22 Prozent und in der Donaustadt 16 Prozent. Dafür zeigen sich aber auch Dutzende Regionen als Coronasünder: Eckartsau, Stössing, Brunn an der Wild, Reinsberg oder Trebesing sind dabei nur fünf von vielen beispielen, wo um 10 Prozent mehr (!) los ist, als noch vor dem ersten Lockdown im Frühling.

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    Ausgangssperre! Ab Dienstag gibt es einen Lockdown der härtesten Art.
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