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Diesen Amazon-Kunden verliert Jeff Bezos gerne
Ein rassistischer Kunde schrieb dem Amazon-CEO Jeff Bezos, er werde nie mehr bei ihm etwas kaufen. Die Antwort des Firmenchefs: Gut so.
Nachdem der Tod von George Floyd weltweit Protestwellen gegen Rassismus auslöste, hat kürzlich auch der Versandhändler Amazon reagiert: Das Unternehmen kündigte eine Spende von 10 Millionen Dollar an – für Organisationen, die Gerechtigkeit für Schwarze unterstützen. Auf einigen Amazon-Websites war auch der Slogan "Black Lives Matter" zu lesen.
Das verärgert manche Konsumenten: Jeff Bezos erhält deswegen vermehrt Hassmails, wie der Amazon-CEO auf Instagram schreibt. Dort veröffentlichte der Milliardär auch gleich einige davon – etwa eine von Dave, der sagt, er werde nie mehr etwas bei Amazon bestellen. Dazu meint Bezos: "Dave, du bist ein Kunde, den ich gerne verliere."
Bezos ist der Meinung, dass solcher Hass nicht im Dunkeln bleiben dürfe. Darum veröffentliche er solche E-Mails. Der Post konnte in ein paar Stunden knapp 200.000 Likes sammeln. Für seine Reaktion erhält der CEO auch von Promis Unterstützung: So schreibt etwa das Model Amber Rose in den Kommentaren: "Tschüss Dave!"
Großes Aufsehen
Das Aufsehen ist groß, das Bezos mit seiner Bereitschaft, auf rassistische Kunden zu verzichten, erregt. Insgesamt wurde allein die E-Mail von Dave über 15.000-mal auf Instagram kommentiert – die meisten anderen Posts von Bezos haben lediglich ein paar Tausend Kommentare.
Dass Bezos so gewisse Kunden abschreckt, ist aber kein großes Risiko für Amazon, davon ist Marketing-Expertin Adrienne Suvada überzeugt. Es könne zwar sein, dass nun einige Kunden konsequent nicht mehr beim Onlinehändler einkauften, sagt sie: "Die meisten bestellen aber trotzdem weiter."
Die Aussagen von Bezos seien zudem nicht allzu kontrovers, weil die breite Masse zustimmt, dass Rassismus schlecht ist. "Riskant wäre natürlich eine gegenteilige Botschaft – das gäbe einen Shitstorm."