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Bub bekommt Taxi in die Schule bezahlt

Heute Redaktion
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Weil der 1,3 Kilometer lange Schulweg für Marc (13) zu gefährlich ist, darf der bayrische Bub per Taxi zur Schule fahren. Die Kosten dafür bezahlt der Staat.

Es war ein skurriler Gerichtstermin: Am Dienstag trafen sich Bayerns oberste Verwaltungsrichter in Ziegenburg (Oberfranken) – drei Richterinnen und eine Protokollführerin gingen einen 1,3 Kilometer langen Schulweg von Ziegenburg bis zur Bushaltestelle in Marktschorgast.

Grund der Besichtigung: Marcs Familie hat den Landkreis verklagt, weil der Schulweg für den Burschen beschwerlich war: Es gibt keinen Fußweg, keine Laterne, zwölf Prozent Gefälle und viele Laster auf der Strecke. –, aber vom Kulmbacher Landratsamt als zumutbar eingestuft worden war.

Gericht bewilligte Taxifahrten

Erst sah das Gericht das gar nicht ein, nach der gestrigen Besichtigung gab das Amt jetzt schließlich nach: Marc darf jetzt täglich mit dem Taxi zus einer Schule und nach dem Unterricht wieder nach Hause fahren – auf Staatskosten!

Für Marc hatte sich Richterin Mechtild Klein eingesetzt: "Die Straße ist kaum einsehbar, der Kläger potenziellen Straftätern schutzlos ausgesetzt. Dazu sehen wir die Verkehrsgefährlichkeit."

Der Amtsschimmel wiehert: Zwar gäbe es auch einen Gemeindebus, der Grundschüler aus allen Ortsteilen einsammelt – aber: Weil Marc Realschüler ist, darf er nicht mitfahren… (isa)

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