Salzburg

Dieser Bügel verleiht verunglücktem Koch (55) Flügel

Ein Salzburger Wirt konnte nach einem Unfall kaum Stehen. Eine Erfindung ermöglichte ihm den Weg zurück ins Arbeitsleben. Das Modell macht nun Schule.

Christian Tomsits
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    Die beiden Erfinder: Berhard Tichy und Peter Lammer, der auf "Standing Ovation" sitzt 
    Die beiden Erfinder: Berhard Tichy und Peter Lammer, der auf "Standing Ovation" sitzt
    www.neumayr.cc

    Das Schicksal von Gastronom Peter Lammer bewegt – im wahrsten Sinne des Wortes: Der 55-jährige Chefkoch des Johanneskeller in Salzburg konnte nach einem Motorradunfall im Jahr 2010 lange nicht gehen, "fiel psychisch in ein tiefes Loch". Zehn Operationen brachten kaum Besserung, der Gastronom musste seinen geliebten Beruf aufgeben.

    Am absoluten Tiefpunkt begann der Aufstieg

    "Entweder ich hänge mich auf oder du hängst mich auf“, hatte er völlig verzweifelt seinen Freund Bernhard Tichy angefleht. Der Tischler und Industriekletterer verlieh dem Wirt daraufhin sprichwörtlich Flügel. Denn gemeinsam kreierten die Männer das sensationelle Schwebesystem "Standing Ovation", einen pneumatischem und leicht höhenverstellbaren Sattel auf einem C-Bügel mit Schienensystem an der Decke.

    Seit seinem Unfall hätte Lammer eigentlich nicht mehr im Stehen arbeiten können. Nur dank seiner Schwebesitz-Erfindung fand er 2016 den Weg zurück hinter den Herd, wie auch die "Salzburger Nachrichten" bereits berichteten.

    "Ich bin nicht gelähmt, aber meine Füße sind total zertrümmert und werden von 14 Schrauben zusammengehalten“, stellt der Salzburger Wirt in "Heute" klar.

    Peter Lammer hat mit seinem Sitz volle Bewegungsfreiheit und gleichzeitig beide Hände frei, was mit anderen Gehhilfen nicht möglich wäre. Nur so kann er wieder arbeiten und durch seine Küche "schweben". Das Gerät sei ein "Lebensjackpot", sagt er. Seine (wieder)gewonnene Lebensfreude will er seither möglichst vielen Betroffenen zugänglich machen. 

    Einige Einsatzmöglichkeiten der Erfindung

    Im AUVA Rehabilitationszentrum Häring (T) wird das Gerät sogar bei inkomplett Querschnittsgelähmten angewendet. Seit Kurzem gibt es eine Version der Maschine auch im Unfallklinikum Murnau (Deutschland), dort entdeckte man ungeahnte Therapiemöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichsten Beinverletzungen aber auch Schädelhirn-Traumata.

    Ziel sei es dort, die Patientin in der Reha möglichst rasch aus dem Rollstuhl zu holen, was oft gelänge – "ein Meilenstein" – wie Lammer stolz in "Heute" betont.

    "Einmal öfter aufstehen, als liegen bleiben"

    Übrigens: "Standing Ovation" hielt mittlerweile auch im Wiener AKH erfolgreich Einzug – bereits 2020 wurde ein Leihvertrag abgeschlossen. "Gewinnen ist einmal öfter aufstehen als liegen bleiben", sagt der Wirt, dieser Satz scheint sein Lebensmotto zu sein.

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk