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Dieser Dampfer steht stark unter Dampf

Guggenheim, Moma, New Museum: New York verfügt über exzellente, weltweit führende Top-Museen, nicht wenige davon sind architektonische Landmarks.

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Nun bietet New York mit dem brandneuen Whitney Museum in Chelseas ehemaligem Meat Market District wieder Grandioses. Wie ein gestrandeter Ozeandampfer liegt das von Stararchitekt Renzo Piano entworfene Museum für amerikanische Kunst am Ufer des Hudson.

Nach so unterschiedlichen wie überzeugenden Museumsbauten wie dem industriellen Centre Pompidou oder dem eleganten Beyeler Museum bei Basel bewies Piano mit dem Whitney erneut seine Meisterschaft. Das Haus ist spektakulär, ohne sich mit architektonischen Mätzchen wichtig zu machen, offeriert herrliche Blicke auf New York und Jersey und gibt dennoch der Kunst ihre intimen, ausstellungsfreundlichen Räume. Das Risiko, das angestammte Haus in New Yorks superreicher, aber langweiliger Upper East Side aufzugeben und mit einem Neubau ins trendige, junge Chelsea zu gehen, hat sich gelohnt. Monate nach der Eröffnung stehen die Menschen immer noch Schlange.

Zurzeit ist eine beeindruckende Schau des modernistischen US-Malers Archibald John Motley zu sehen, der als einer der ersten Schwarzen die Chicago School of Arts absolvierte und mit seinen Bildern und Porträts der Ära des Jazz und der Harlem- Renaissance der 20er-Jahre ein künstlerisches Gesicht gab.

Großes Echo findet auch die Ausstellung des US-Altstars und Meisters der Farbe Frank Stella. Das neue Whitney ist ein Beispiel dafür, wie sehr Kunst und Kunstinstitutionen ein ganzes Viertel mit ihrer Energie befruchten können.

Chelsea boomt, um das Whitney entstehen Shops, Lokale, Galerien. Das sollten sich Wiens Kulturplaner einmal ansehen. Hoch lebe die Kunst.