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Dieser Ex-SPÖler bringt Stronach Kärnten-Wähler

Heute Redaktion
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Gerhard Köfer, Spitzenkandidat des Team Stronach in Kärnten, will nach der Landtagswahl am 3. März für keine andere Partei "den Steigbügelhalter" spielen. "Ich bin für keine fixe Koalition zu haben sondern für das freie Spiel der Kräfte, wie es für eine Demokratie wünschenswert ist", sagte Köfer im Interview.

Gerhard Köfer, Spitzenkandidat des Team Stronach in Kärnten, will nach der Landtagswahl am 3. März für keine andere Partei "den Steigbügelhalter" spielen. "Ich bin für keine fixe Koalition zu haben sondern für das freie Spiel der Kräfte, wie es für eine Demokratie wünschenswert ist", sagte Köfer im Interview.

Als "ehrgeiziges Ziel" setzt sich der ehemalige SPÖ-Politiker ein "anständiges Ergebnis im Bereich von 14 bis 15 Prozent."

Ab etwa zwölf Prozent würde dem Team Stronach aufgrund des in Kärnten herrschenden Proporzsystems ein Regierungssitz zustehen. Anspruch auf dieses Mandat erhebt Köfer nicht automatisch. "Das werden wir nach der Wahl entscheiden. Wenn das Vertrauen in mich gegeben ist, werde ich mich dem Vertrauen aber nicht entziehen können" so Köfer.

Präferenz für bestimmte Ressorts in der Landesregierung hat der Stronach-Spitzenkandidat keine. "Ich bin ehrlich genug um zu wissen, dass sich die Großparteien das ausmachen. Wir werden mit dem Referat, das uns zugeteilt wird, arbeiten", erklärte Köfer. Das Proporzsystem will Köfer nach der Wahl übrigens abschaffen. "Es sollte klare Regierungskoalition geben, der eine klare Opposition gegenübersteht", so Köfer.

Als wichtigstes politisches Thema nach geschlagener Wahl betrachtet er jedoch die Landesfinanzen. In diesem Bereich müsse "vollkommen schonungslos" aufgedeckt werden, wo sich etwa versteckte Schulden befänden oder wo es Verstrickungen in Richtung Politik gäbe."Das Thema Finanzen wird das wichtigste sein um Gestaltungsspielraum für Zukunft zu haben", meinte Köfer. Der Politiker fordert darüber hinaus einen völlig transparenten "Kassensturz". "Das soll nicht im versteckten Kammerl stattfinden, sondern die Kamera dabei sein", so Köfer. Den mit rund 500 Mio. Euro dotierte Zukunftsfonds will das Team Stronach als "Familiensilber" des Landes schützen.

Im Gegensatz zu den meisten übrigen Spitzenpolitikern hält sich Köfer für "völlig frei von Korruption." Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bezüglich des finanziell aus dem Ruder gelaufenen Spittaler Strandbades am Millstätter See weist er zurück. "Man kann aus nichts immer etwas konstruieren. Ich bin bis heute kein einziges Mal vom Staatsanwalt befragt worden", sagte der Spittaler Bürgermeister.

Köfer selbst sieht sich als Opfer von Diffamierungen der politischen Gegner. Bis zu seinem Einstieg beim Team Stronach sei er "einer der angesehensten und erfolgreichsten Kärntner Politiker" gewesen. "Dann hat sich alles geändert und plötzlich spürst du die hässliche Maske der Parteisekretariate - vor allem auch des ehemals eigenen (SPÖ, Anm.)", meinte Köfer. Und wenn man wie er "ein ausgeprägtes Gefühl für Gerechtigkeit" habe, "dann tut das weh", so Köfer.

APA/red.