Österreich

Dieser Hund soll uns vor einem Blackout retten

Diese Hündin steht (nicht) auf Strom: "Rayca" aus Belgien ist derzeit in Österreich zu Gast, zeigt ihr Können als Spürhund für Strom- und Gas-Lecks.

Christine Ziechert
Luc Derboven bei seinem Testlauf mit "Rayca" in Wien. Die Hündin kann Strom-Lecks aufspüren.
Luc Derboven bei seinem Testlauf mit "Rayca" in Wien. Die Hündin kann Strom-Lecks aufspüren.
ORF, Manfred Tucherl

Dieser Detektor auf vier Beinen ist besser als jede mechanische Sonde: Bei den Wiener Netzen war nun Spürhündin "Rayca" zu Besuch. Ihre Spezialität: Schadhafte Stellen an vergrabene Hochspannungsleitungen zu erschnüffeln. Diese wichtigen Kabel werden meist in 1,5 Meter Tiefe unter Gehsteigen geführt und haben zwischen Stromkabel und Außenhülle eine nach Terpentin riechende Isolierflüssigkeit, damit die Spannung nicht nach außen dringt.

Ist das Kabel undicht, tritt die Isolierflüssigkeit aus und wird von "Rayca" entdeckt. Einer von vielen Stoffen, auf die Spürnase trainiert ist: "Sie entdeckt Öl, Gas, Diesel, sie erschnüffelt vieles. Sie macht dabei nie Fehler. Die einzige Fehlerquelle ist, ich kann nicht sagen: Einen Tag macht sie Öl, den nächsten Benzin. Sie hat eben mehrere Produkte, Substanzen im Kopf", erklärt ihr Herrl, Belgier Luc Derboven, von "Intero – The Sniffers" im "Wien heute"-Interview.

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    Luc Derboven geht mit Hündin "Rayca" eine Teststrecke ab.
    Luc Derboven geht mit Hündin "Rayca" eine Teststrecke ab.
    Manfred Tucherl
    "Rayca macht alles für den Ball. So testen und finden wir auch die richtigen Hunde. Wenn der Hund gierig nach dem Ball ist, können wir ihn trainieren" - Trainer Luc Derboven

    Und die Nase von "Rayca" ist ausgezeichnet: Bis zu einer Tiefe von 1,8 Metern kann sie die Isolierflüssigkeit erschnüffeln. Bereits rund 50 bis 100 Meter vor dem Leck fängt die Belgische Schäferhündin an, stark an der Leine zu ziehen. Direkt an der Stelle, an der sich das Leck befindet, legt sie sich dann kurz auf den Boden.

    Als Belohnung winken für die "Leck-Spürnase" allerdings keine Leckerlis: "Sie macht alles für den Ball. So testen und finden wir auch die richtigen Hunde. Wenn der Hund gierig nach dem Ball ist, können wir ihn trainieren", verrät Derboven dem ORF. Pro Tag schafft ein Spürhund eine rund fünf Kilometer lange Strecke. Eine Leck-Suche auf herkömmlichem Weg wäre viel schwieriger und langwieriger.

    Testlauf in Wien und Graz

    Eine Woche lang ist Derboven mit "Rayca" für Tests in Österreich unterwegs. Nach Wien geht es nun weiter nach Graz. Unterwegs zu sein, ist für die vierjährige Hündin kein Problem: "Ich reise viel mit ihr, nicht nur in Europa, auch nach Singapur, in vielen Ländern machen wir das", so Derboven.