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Dieses Zetterl aus Wien könnte Trump Amt kosten

Heute Redaktion
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US-Präsident Donald Trump gerät im Amtsenhebungs-Verfahren weiter unter Druck. Grund dafür ist dieses unscheinbare Papier aus dem Wiener Hotel "Ritz-Carlton"…

"Jedes Schrifterl ein Gifterl" – diese österreichische Weisheit hätte sich der amerikanisch-ukrainische Geschäftsmann Lev Parnas, der als Vertrauter von Trump-Anwalt Rudy Giuliani gilt, auf seinen zahlreichen Wien-Aufenthalten wohl besser einprägen sollen – hat er aber nicht: Seine Notiz auf Briefpapier aus dem Wiener Ringstraßen-Hotel "Ritz-Carlton" soll nun belegen, dass US-Präsident Donald Trump über Mittelsmann Lev Parnas Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgeübt hat.

Ukraine-Affäre könnte Trump sein Amt kosten

Trump wollte, dass Ermittlungen gegen den Demokraten Joe Biden und seinen Sohn Hunter wegen Korruptionsvorwürfen möglichst rasch beginnen und vom ukrainischen Staatsoberhaupt auch verkündet werden. Diese Ermittlungen und die negative Berichterstattung über den möglichen Konkurrenten im Wahlkampf 2020 sollten dem Republikaner und amtierenden Präsidenten den notwenigen Rückenwind verschaffen, um erneut die gewählt zu werden.

Die „Ukraine-Affäre" gipfelte 2019 im Vorwurf des Amtsmissbrauchs gegen Donald Trump. Ein Amtenthebungsverfahren wurde von den Demokraten eingesetzt.

Wiener Zettel im Zentrum des Verfahrens

Dieses Verfahren bekommt nun durch das Gekritzel auf dem Wiener Papier neues Futter. Kommentatoren sehen im brisanten Brieflein sogar eine sogenannte "Smoking Gun", also einen ultimativen Beweis für Donald Trumps unerlaubtes Eingreifen.

Auf Notiz war Name falsch geschrieben

Typisch: Der ukrainische Präsident Selenskyj wurde von Lev Parnas, der selbst ukrainische Wurzeln hat, falsch geschrieben ("Zalensky" statt "Selenskyj"). Bisher hatte Trump immer behauptet, den am 20. Mai 2019 neu gewählten Präsidenten nicht unter Druck gesetzt zu haben, obwohl Telefon-Protokolle das Gegenteil beweisen sollen. Trump könnte nun ausgerechnet über das brisante Brieflein stolpern. Es wurde am Dienstag mit anderen Akten dem Kongress übergeben.

Lev Parnas mittlerweile verhaftet

Lev Parnas wurde übrigens wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und Geldwäsche am 9. Oktober am Airport in Virginia verhaftet. Im Gepäck hatte er, wie könnte es anders sein, ein One-Way-Ticket nach Wien.

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