Welt

Dieses "Bänkli" soll vor Terror-Anschlag schützen

Findige Idee aus der Schweiz: Tonnenschwere Betonblöcke als schmucke Sitzbänke verkleidet schützen die Berner nun vor potenziellen Amokfahrern.

Heute Redaktion
Teilen
Betonblöcke, die als Bank getarnt wurden, sollen in Bern Passanten vor Terroristen schützen.
Betonblöcke, die als Bank getarnt wurden, sollen in Bern Passanten vor Terroristen schützen.
Bild: 20 Minuten

Mitten in der Stadt Bern, am Fuße des Käfigturms, steht seit dieser Woche eine 15 Meter lange Sitzbank. Diese neue Sitzgelegenheit am Rand des Bärenplatzes dient aber nicht nur zum Ausruhen.

Vielmehr soll die Bank Berner Fußgänger vor terroristischen Attentaten schützen. Eigentlich ist die Bank nämlich ein gigantischer Schutzwall, der den Bärenplatz von der Straße abtrennt. "Aufgrund ihrer exponierten Lage wurde die Bank aus einer massiven Stahlkonstruktion gefertigt, die eine direkte Fahrt auf den Bärenplatz verhindern soll", heißt es bei der Stadt Bern. Die Bank soll dortige Passanten, Restaurantgäste und Besucher also vor gefährlichen Amokfahrten schützen.

Und tatsächlich: Die Bank ist ein wahrer Koloss. Im Innern des Konstrukts stecken insgesamt 15 Poller. Diese sind auf Metallplatten, die wiederum in den Boden einbetoniert wurden, befestigt. Doch nicht nur das: Die insgesamt acht Betonelemente von je rund einer Tonne sind im Innern mit starken Drahtseilen verbunden. "Es sind also drei Faktoren, die die Sitzbank quasi unverrückbar machen", sagt die Gesamtprojektleiterin des Berner Tiefbauamts, Petra Heger. Dank der hölzernen Sitzflächen und Rückenlehnen ist der Wall schließlich multifunktional.

Langfristige Maßnahme gegen Terror

Die Sitzbank – die die Stadt Bern zusammen mit einer Sicherheitsfirma als Prototyp entwickelt hat – ist denn auch nicht ganz günstig. Umgerechnet 55.000 Euro hat die Anti-Terror-Bank die Stadt gekostet. Doch wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung gehe, sei dies gut investiertes Geld, meint Heger, zumal die betrieblichen Kosten für das Montieren und Demontieren der mobilen Poller auch nicht ganz günstig sei. "Es ist denkbar, dass eine mit Sicherheitselementen kombinierte Sitzbank auch an anderen Orten in der Stadt installiert wird." Denn nach wie vor sind Maßnahmen gegen Terroranschläge auch in der Stadt Bern ein großes Thema: Der Gemeinderat lässt derzeit ein Konzept ausarbeiten, wie viel besuchte Plätze in der Stadt Bern geschützt werden können. (miw/20 Minuten)