Szene

Dieses Buch war als Charlie Hebdo-Titel geplant

Heute Redaktion
Teilen

Als die beiden Brüder Cherif und Said Kouachi in der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo das Feuer auf die Redakteure eröffneten, plante man gerade die neue Ausgabe. Auf der Titelseite (siehe Foto) wäre es um das neue Buch des französischen Aufreger-Autors Michel Houellebecq gegangen. Am 16. Jänner kommt "Unterwerfung" auch bei uns in den Handel.

Als die Brüder Cherif und Said Kouachi in der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo , plante man gerade die neue Ausgabe. Auf der Titelseite (siehe Foto) wäre es um das neue Buch des französischen Aufreger-Autors Michel Houellebecq gegangen. Am 16. Jänner kommt "Unterwerfung" auch bei uns in den Handel.

Hoellebecq schreibt über das Jahr 2022, Frankreich wählt. Ein Muslim soll französischer Präsident werden. Der Literaturwissenschaflter Francois bekommt die Entwicklungen und Unruhen rund um die Wahl und den Vormarsch der Muslimbruderschaft hautnah mit. Gleichzeitig forscht er über das Leben es dekadenten Schriftstellers Huysman. Während in Paris Wahllokale und Autos brennen, scheint ein Bürgerkrieg unabwendbar.

Laut Presseaussendung handelte "Unterwerfung" vom Zusammenprall der Kulturen und stellt Fragen zum Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum. Michel Houellebecq präsentiert sich als Gesellschaftsdenker, der die Spannungsverhältnisse unserer Epoche mit Ernsthaftigkeit und Ironie auszudeuten versucht.

"Charlie Hebdo" soll eine Woche nach Anschlag wieder erscheinen

Trotz des blutigen Anschlags mit zwölf Toten soll die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" in der kommenden Woche erscheinen. "Wir werden weitermachen", sagte der "Charlie Hebdo"-Autor Patrick Pelloux am Donnerstag. "Wir haben uns entschieden, kommende Woche eine Ausgabe herauszugeben. Wir sind alle einverstanden." Die Mitarbeiter der Zeitung würden von zu Hause aus arbeiten, da die Redaktionsräume wegen der laufenden Ermittlungen nicht genutzt werden könnten. "Wir werden zurechtkommen", sagte Pelloux. "Das ist sehr hart, wir alle sind voller Leid, Schmerz, Angst", sagte er. "Aber wir machen es trotzdem, denn die Dummheit wird nicht gewinnen. Charb hat immer gesagt, dass die Zeitung erscheinen müsse, koste es, was es wolle."

Michel Houellebecq

Unterwerfung

Ab 16. Jänner auch in der deutschen Übersetzung erhältlich