Niederösterreich

Dieses schleimige Tier frisst dir jetzt den Garten kahl

Ein sehr milder Winter lässt die Population eines kleinen Weichtieres derart explodieren, dass ganze Gärten löchrig gefressen werden.

Isabella Nittner
Die gefleckte Weinbergschnecke – Cornu aspersum – findet man derzeit zuhauf in den Gärten des Wiener Umlandes.
Die gefleckte Weinbergschnecke – Cornu aspersum – findet man derzeit zuhauf in den Gärten des Wiener Umlandes.
R. Koenig / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

"Ich habe die zu Hunderten in meinem Garten", erzählt eine Frau aus dem Bezirk Mödling. Und auch ein Hobby-Gärtner aus dem Bezirk Tulln verzweifelt im "Heute"-Gespräch beim Anblick seiner frisch gesetzten Gemüsepflänzchen. Denn: Die Blätter sind komplett durchlöchert.

Schuld daran ist ein kleines Weichtier, das vor Jahren und durch Lebensmittelimporte nach Österreich eingeschleppt wurde: Die gefleckte Weinbergschnecke, auf lateinisch Cornu aspersum.

"Fressen einfach alle Pflanzen!"

Normalerweise kommt die Schneckengattung hauptsächlich im Mittelmeerraum und den atlantischen Küstengebieten vor, Temperaturen unter 5 Grad Celsius mögen sie gar nicht. Aufgrund des milden Winters im Osten Österreichs wird derzeit aber eine explosionsartige Vermehrung der invasiven, gefleckten Weinbergschnecke beobachtet. 

Das bestätigt auch der Experte und pensionierte BOKU-Mitarbeiter Wolfgang Fischer. "Wir haben heuer in unserem Garten erstmals tausende juvenile Cornu aspersum. Der milde Winter hat es möglich gemacht, erstmals auch wieder Arion vulgaris. (Spanische Wegschnecke, eine Nacktschnecke, Anm.) Die drei Nächte im Winter mit minus 5 bis minus 9 Grad Celsius hat ihnen nichts ausgemacht", schreibt er auf Facebook. 

Händisches Absammeln

Das Problem: Kommt sie in Massen vor, kann sie echt lästig werden. Insbesondere, wenn sie köstliche Gemüsegärten entdeckt. Binnen kürzester Zeit sind sämtliche Pflanzen zerstört, wie auch Fischer erklärt: "Die feuchte Witterung begünstigt zur Zeit die Entwicklung der Tiere. Wer sie gewähren lässt, hat nach einiger Zeit kaum intakte Pflanzen im Garten. (sie fressen einfach alle Pflanzen! auch giftige)."

So erkennst du die gefleckte Weinbergschnecke
hell-gelbliche bis bräunliche Grundfarbe, mehrere dunkle Längsbänder, helle Flecken, gelbe Zick-Zack-Streifen. 

Die einzige Methode, sie zu bekämpfen sei, sie händisch abzusammeln. Auch ein gesteigertes Vorkommen der heimischen Weinbergschnecke sei zu beobachten.

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