Österreich

Dieses Wirtenpaar rebelliert gegen Gault Millau

Ein Kärntner Wirtenpaar wehrt sich dagegen, im Gault Millau geweret zu werden und überlegt jetzt rechtliche Schritte gegen den Restaurant-Führer.

Heute Redaktion
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Ein Kärntner Wirtenpaar wehrt sich dagegen, im Gault Millau gewertet zu werden und überlegt jetzt rechtliche Schritte gegen den Restaurant-Führer.

Martin und Waltraud Hudelist sind empört: Der aktuelle, heimische Gault Millau-Restaurantführer hat ihr Wirtshaus "Hambrusch" in Grafenstein (Bezirk Klagenfurt) getestet - ohne deren Einverständnis.

"Wir haben ausdrücklich gesagt, dass wir nicht einverstanden sind mit einem Test. Unser Wunsch wurde aber einfach ignoriert", ärgert sich der Kärntner Wirt im Gespräch mit Heute.at. Eine Listung in dem bei anderen Wirten begehrten Lokalführer passe einfach nicht in die Philosophie des Hauses, so Hudelist.

"Freunderlwirtschaft"

"Mir ist viel wichtiger, was meine Gäste über die Küche sagen, als der Gault Millau", begründet der Kärntner seinen Ärger. Außerdem sei bei der Wertung oft "Freunderlwirtschaft" im Spiel. Und: "Ich habe den Verdacht, dass da oft nicht getestet wird, denn da steht oft jedes Jahr derselbe Bericht drinnen". Zudem schrecke eine "Haube" viele Gäste ab, ins Lokal zu kommen.

Jetzt überlegt Hudelist eine Klage gegen den Gault Millau. Dabei gehe es ihm vor allem darum, "aufmerksam zu machen, dass der Restaurantführer Wunsch und Meinung der Wirte nicht respektiert".

Eine Haube

Das Restaurant "Hambrusch" - Hudelist hat erst vor zwei Jahren aufgesperrt - hat im aktuellen Gault Millau übrigens als eines der fünf Neueinsteiger in Kärnten eine Haube bekommen.

Gault Millau-Pressesprecher Paul Golger sieht dem Fall gelassen entgegen: "Gault Millau testet jeden, den wir wollen - im Sinne der Pressefreiheit".

Bereits vor einigen Jahren war ein anderes Kärnter Lokal ("Der Franzos") rechtlich gegen den Restaurantführer vorgegangen. Mit Erfolg: Dieses Restaurant wird nun nicht mehr getestet.