Wien

"Digitaler Humanismus" – Stadt fördert die Vollpension

Seit 2022 unterstützt Wien Unternehmen, bei denen trotz Technologie der Mensch im Mittelpunkt steht. Elf eingereichte Projekte werden nun gefördert. 

Heute Redaktion
Backoma Marianne, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Oma Helene in der Vollpension
Backoma Marianne, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Oma Helene in der Vollpension
David Bohmann

"Backomas" und "Backopas" sorgen im Generationencafé Vollpension für das leibliche Wohl. Das Konzept: Gebacken wird nach altbekannten, traditionellen Rezepten von Omas und Opas, die hier ihre Expertise einbringen. Es ist eines von elf Projekten, das von der Stadt Wien gefördert wird.

400.000 Euro für Digital-Projekte

Die Digitalisierung vereinfacht das Leben und eröffnet neue Möglichkeiten. Damit im Zuge dieses Fortschritts der Mensch im Mittelpunkt bleibt, braucht es den sogenannten "Digitalen Humanismus"", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Inklusion und Teilhabe sollen auch im digitalen Raum wichtige Aufgaben bleiben.

2022 setzte die Stadt erstmals eine Förderung zum Thema "Digitaler Humanismus" für Wiener Unternehmen auf. Diese sollen angeregt werden, den Menschen bei ihren technologischen Projekten in den Fokus zu rücken. Insgesamt werden die Projekte mit 400.000 Euro unterstützt. Die Förderung richtete sich sowohl an Unternehmen als auch Forschungsinstitute.

Elf Projekte von der Stadt gefördert

Bei der Wirtschaftsagentur wurden 31 Projekte eingereicht, elf davon wurden gefördert. "Diese große Resonanz hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen", so Hanke. Bei der Vollpension etwa wird die Digitalisierung genützt, um ältere Menschen beim Generationendialog einzubinden und sie auch digital abzuholen.

Ein weiteres Beispiel ist das Wiener MedTech-Unternehmen "Tetragon", das Braille-Display-Technologien entwickelt. Damit können Texte für erblindete oder sehschwache Menschen schnell in Braille übersetzt und so vielen Menschen der Zugang zu digitaler Information ermöglicht werden. "Tetragon" will das Produkt in Zusammenarbeit mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen vor allem Menschen in einkommensschwachen Ländern zugänglich machen. Durch die Förderung von 40.000 Euro ist es möglich, die Technologie kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Ebenfalls gefördert wurden die "bee produced GmbH", die eine Cloud-Fertigungsplattform entwickelt, die bei intransparenten Online-Plattformen für Verständlichkeit sorgen soll und die "Vouchercube Software GmbH", die Software-Lösungen für den Verkauf von Onlinetickets- und Gutscheinen anbietet. Nun wird eine Strategie zur Förderung von Inklusion, Schutz der Privatsphäre und Fairness entwickelt.

Vom Klimaschutz bis zum Recruiting

Die Firma "Ing. Sumetzberger GmbH" stellt sich die Frage, wie sie die Ideen des Digitalen Humanismus nachhaltig in der eigenen Unternehmenskultur verankern kann. Die "Leiwand.ai GmbH" ist auf vertrauenswürdige künstliche Intelligenz spezialisiert, die "Kybernos ESG Data Services GmbH" arbeitet an Lösungen zum selbstbestimmten Austausch von Daten. Nun soll transparenter und nachvollziehbarer Datenaustausch im Lebensmittelsektor ermöglicht werden, um Lebensmittelverschwendung, Klima-Fußabdruck etc. für Bürger aufzuzeigen.

Das "Radiology Center" will das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Radiologie nutzen, die "SpeedInvest Heros Consulting GmbH" will eine Strategie entwickeln, die einen möglichst fairen und transparenten Einsatz von KI beim Recruiting garantiert. Die "Goodshares Consulting GmbH" ist auf Unternehmensberatung und Investment nach dem Prinzip 'People.Planet.Profit' spezialisiert, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Die "Onlim GmbH" entwickelt Chat-Bots und Sprachassistenten. Für die dafür verwendete künstliche Intelligenz in komplexen inhaltlichen Gesprächen soll eine Strategie entwickelt werden, um mehr Transparenz, Verständlichkeit, menschliche Kontrolle und Fairness zu garantieren.

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