2023 gelang es Ermittlern des Referats für Sexualstraftaten und Online-Kindesmissbrauch des Bundeskriminalamtes (BK) 464 Tatverdächtige und 35 Opfer auszuforschen. Am Donnerstag (1.8.) zogen die Experten des Bundeskriminalamts nun Bilanz, präsentierten neue Fahndungsmethoden im Kampf gegen Sexualdelikte und Kindesmissbrauch.
Die Täter verstecken ihr Missbrauchsmaterial laut den Kripo-Experten immer besser. Oft sind USB-Sticks als Feuerzeug, Kugelschreiber, Lippenstift oder andere kleine Gegenstände getarnt. Die geringe Größe der Speichermedien erschweren eine Entdeckung. Bei der Sicherstellung von Datenträgern werden die Ermittler nun von zwei ganz speziellen Spürhunden unterstützt. Die Vierbeiner Dimi und Chip erschnüffeln jedes Versteck. Die Spürnasen wurden in Kooperation mit der bayerischen Polizei als Datenträgerspürhunde ausgebildet, die nun österreichweit angefordert werden können.
Die Datenträgerspürhunde sind nicht nur im Rahmen von Ermittlungen von Online-Kindesmissbrauch einsetzbar, sondern in Zusammenhang mit Ermittlungen in jedem Deliktsbereich, in denen nach Datenträgern gesucht wird, wie zum Beispiel Wirtschafts- oder Cybercrime-Delikten.
"Durch operative und organisatorischen Maßnahmen, wie der Einrichtung der Kriminalassistenzdienststellen sowie der Ausbildung von Datenträgerspürhunden, treten wir den festgestellten Trends und jeglicher Form von Online-Kindesmissbrauch konsequent entgegen", so der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf.
In einem Probebetrieb unterstützten Datenträgerspürhunde die Bediensteten des Bundeskriminalamts bei einer Hausdurchsuchung in Österreich. Der Verdächtige zeigte sich nicht kooperativ, wollte keine Hinweise auf Speichermedien geben. Die Datenspürhunde erschnüffelten schließlich mehrere im Garten vergrabene Festplatten, diese konnten anschließend freigelegt werden.
"Hinter jeder Missbrauchsdarstellung steht ein Kind, das Opfer sexualisierter Gewalt wurde. Auch wenn die Datenmengen obgleich des vereinfachten Zugangs zum Internet immer weiter ansteigen, kämpfen die Ermittlerinnen und Ermittler des Bundeskriminalamtes sowie der Landeskriminalämter tagtäglich und mit vollem Elan gegen diese Form der Kriminalität", so der Direktor des Bundeskriminalamtes Andreas Holzer.