Welt

Diplomatin stürzt aus 17. Stock – Tod gibt Rätsel auf

Eine Schweizerin, die tot in Teheran aufgefunden wurde, war eine erfahrene Diplomatin. Die Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen.

20 Minuten
Teilen
Ihre Leiche wurde vor diesem Hochhaus im Viertel Kamranieh im Norden der iranischen Hauptstadt gefunden.
Ihre Leiche wurde vor diesem Hochhaus im Viertel Kamranieh im Norden der iranischen Hauptstadt gefunden.
AFP / picturedesk.com

Im vornehmen Kamranieh-Viertel im Norden Teherans ist die Erste Sekretärin der Schweizer Botschaft im Iran tot aufgefunden worden. 

In Teheran soll die Diplomatin in der Abteilung gearbeitet haben, welche die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt, schreibt die Nachrichtenagentur DPA. Die Schweiz vertritt die Interessen Washingtons in Teheran, nachdem die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und den USA vor mehr als 40 Jahren abbrachen. Vor diesem Hintergrund werde der Tod der Schweizerin für internationale Schlagzeilen sorgen, mutmaßt die britische Presse.

Die Frau sei vom 17. Stock ihres Wohnhochhauses gestürzt, sagte Mojtaba Khaledi, der Sprecher des iranischen Rettungsdienstes gemäß der Nachrichtenagentur Isna. Ihre Leiche sei am Dienstag von ihrem Angestellten im Garten des Wohnkomplexes entdeckt worden.

Ermittlungen zu Todesumständen

Die Behörden in Teheran haben die Ermittlungen aufgenommen. Ein Suizid stehe dabei nicht an erster Stelle, schreiben lokale Medien. Der Tod der Schweizerin sei "seltsam", befinden einige Onlineportale. Rettungsdienst-Sprecher Khaledi ging sogar so weit, einen Selbstmord auszuschließen: "Der Absturz wurde bestätigt, es gibt keinen Selbstmord" , sagte er gemäß "Iran International". Offiziell stehen zu diesem Zeitpunkt weder die Todesumstände noch der exakte Todeszeitpunkt fest.

Eine Sprecherin des Außendepartements EDA in Bern bestätigte, dass eine Schweizer Mitarbeiterin der Botschaft in Teheran "tödlich verunglückt" sei. Außenminister Ignazio Cassis sprach der Familie tiefes Beileid aus, und man sei in Kontakt mit Angehörigen. Nähere Angaben machte das EDA nicht.