Österreich

DJ-Mord: "Sie stach wuchtig ins Herz"

Heute Redaktion
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Sie spricht von Notwehr, der Staatsanwalt von Mord. Im Fall des erstochenen "DJ Flava" liegt nun die Anklage gegen seine Frau vor. Tenor: "Sie tötete ihn, weil sie zornig und wütend war."

Sieben Worte sind es, die Jasmina M. für immer hinter Gitter bringen könnten. "Sie hat das Verbrechen des Mordes begangen", steht in der achtseitigen Anklageschrift.

Nach der Bluttat an Arnel M. ("DJ Flava") sprach seine Ehefrau immer von einem wüsten Streit mit ihrem gewalttätigen Mann. Der Staatsanwalt über die furchtbaren Szenen im Februar in Wien-Liesing: "Arnel M. blieb stehen, griff die Angeklagte überhaupt nicht an und erwiderte bloß, dass sie doch endlich zustechen soll. Unvermittelt versetzte sie ihm einen wuchtigen und gezielten Stich in die linke Brust." Die Notwehrvariante zerpflückt der Ankläger: "Die sinngemäße Behauptung, wonach sie nicht zugestochen habe und er ihr ins Messer gelaufen sei, wurde bereits im Rahmen der Tatrekonstruktion vollständig widerlegt. Um – wie geschehen – das Herz zu treffen, "bedurfte es eines kraftvollen Stiches".

Die Aussage von Jasmina M. sei eine "reine Schutzbehauptung", so der Staatsanwalt. "Tatsache ist, dass sie Arnel M. wuchtig ins Herz stach und dafür extra ein Messer aus der Küche holte, das praktisch niemals benutzt wurde." Und weiter: "Sie stach nicht wegen einer Notwehrlage, aus Furcht oder Schrecken zu. Sie tötete ihren Ehemann, weil sie zornig und wütend war."

Opfervertreterin Astrid Wagner zu "Heute": "Die Familie des Toten hofft auf eine gerechte Strafe für diese fürchterliche Tat." Jasmina M. droht am 25. Juli lebenslange Haft. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. (coi)