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5-Jährige wegen Hautfarbe entführt und enthauptet

Die Familie wurde im Schlaf überfallen und das Kind davongezerrt. Nach dem Fund ihrer Leiche fackelten Nachbarn voller Wut den Polizeiposten ab.

Heute Redaktion
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Ein Albinomädchen bei einer Feier in Nigeria. Symbolfoto
Ein Albinomädchen bei einer Feier in Nigeria. Symbolfoto
Bild: Reuters

Eine schreckliches Verbrechen hat am Wochenende im westafrikanischen Binnenstaat Mali für Entsetzen gesorgt: Ein fünfjähriges Mädchen wurde aus dem Elternhaus entführt und enthauptet – nur wegen ihrer weißen Hautfarbe.

Die kleine Djéneba Diarra (5) wurde als Albino geboren. Sie hatte weiße Haut und hellblondes Haar – und nur deshalb wurde sie jetzt zum Opfer dieser grausamen Bluttat. Selbst die Polizei geht bei ihren Ermittlungen von einem Ritualmord aus.

Die Entführer waren am Sonntag in den Hof der Familie im Dorf Fana rund 125 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako eingedrungen, wie Nachrichtenagentur AFP meldet. Das Mädchen, ihre Schwester und die Mutter der beiden wurden im Schlaf überfallen. Als die Männer die kleine Djéneba über eine Mauer zerrten, versuchte die Mutter noch sie aufzuhalten, doch zwecklos. Zum Schutz ihrer zweiten Tochter – ebenfalls ein Albino – nahm sie auch nicht die Verfolgung auf.

"Wir haben überall nach dem Mädchen gesucht", wird Dorflehrer Oumar Diakité zitiert. Später wurde ihre Leiche neben einer Moschee gefunden, allerdings ohne Kopf. Die Entführer hatten ihr Opfer enthauptet und den kleinen Körper einfach liegen gelassen.

"Ihr Kopf wurde mitgenommen. Das war ein Ritual-Verbrechen", klagt Generalsekretär des Verbands der Albinos in Westafrika Mamadou Sissoko nach einem Besuch am Tatort: "Wir verlangen Gerechtigkeit."

Wütende Dorfbewohner zünden Polizeiposten an

Nach dem Leichenfund gingen die wütenden Dorfbewohner von Fana auf die örtliche Polizei los: Sie werfen ihr vor, nicht für ausreichenden Schutz zu sorgen. Dabei attackierten sie das Hauptquartier der örtlichen paramilitärischen Exekutive mit Brandsätzen, das Gebäude wurde dabei teilweise abgefackelt.

In einigen Teilen Afrikas werden Albinos regelrecht gejagt, oft werden die Opfer verstümmelt, oder getötet. Der Grund ist verstörend: Ihren Körperteilen werden magische Kräfte nachgesagt. Laut AFP brauen selbsternannte Mediziner und Schamanen daraus Zaubertränke, die Glück und Wohlstand bringen sollen. Rund jedes zehntausendste Kind wird in Afrika mit Albinismus geboren.

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