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Djokovic: Erstes Skandal-Aus seit einem Österreicher

Novak Djokovic wurde bei den US Open disqualifiziert. Vor ihm hatte dieses "Schicksal" zuletzt Österreichs Daviscup-Kapitän Stefan Koubek ereilt.

Sebastian Klein
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Stefan Koubek ließ 2000 den Schläger fliegen, Djokovic 20 Jahre später den Ball.
Stefan Koubek ließ 2000 den Schläger fliegen, Djokovic 20 Jahre später den Ball.
Gepa Pictures, Picturedesk

Skandal bei den US Open! Novak Djokovic vergab am Sonntag gegen den Spanier Pablo Carreno Busta mehrere Satzbälle, schoss frustriert einen Ball nach hinten, traf eine Linienrichterin am Kehlkopf. Die Frau schnappte nach Luft und ging zu Boden, ihr soll es wieder besser gehen. 

Djokovic wurde bei einer minutenlangen Beredung mit dem Supervisor auf dem Court mitgeteilt, dass er für seine Undiszipliniertheit ausgeschlossen werde. Die Nummer 1 der Welt gab in den Stunden nach dem Eklat auf Instagram ein Statement ab, in dem er sich entschuldigte. Es habe sich um keine absichtliche Attacke gehandelt, er fühle sich nun "traurig und leer".

Koubek rastete in Paris aus

Spannend: Zum ersten Mal seit 20 Jahren kam es bei einem Grand-Slam-Turnier zur Disqualifikation eines Herren-Einzelspielers. Es traf ausgerechnet den Superstar im Feld. 

2000 war es niemand Geringeres als Österreichs Daviscup-Kapitän Stefan Koubek, der bei den French Open ausgeschlossen wurde. Er hatte nach mehreren Verwarnungen seinen Schläger geworfen, dabei einen Ballbuben unglücklich an der Schulter getroffen.

Zwei Jahrzehnte später hat der Ausschluss von Djokovic nun Auswirkungen auf einen Schützling des 43-Jährigen: Dominic Thiem. Der Lichtenwörther ist die Nummer 3 der Welt. Weil Rafael Nadal verletzt fehlt, ist er auf Nummer 2 gesetzt. Nach dem Aus des Top-Favoriten ist Thiem nun ein heißer Anwärter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel. Am Sonntag zog er mit einem Viersatzsieg über Marin Cilic ins Achtelfinale ein.