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Djokovic-Fans mit Putin-Eklat bei Australian Open

Putin-Eklat bei den Australian Open! Fans von Novak Djokovic provozierten mit Russland-Flaggen und Pro-Kriegs-Symbolen.

20 Minuten
Ein Fan trug das Z-T-Shirt
Ein Fan trug das Z-T-Shirt
IMAGO

Mit einer überragenden Leistung gegen Andrej Rublew zog Novak Djokovic am Mittwoch souverän in den Halbfinale der Australian Open ein und witzelte nach dem Spiel im Platzinterview darüber, dass er Roger Federer zu einem Skirennen herausfordern wolle.

Für weniger erfreuliche Szenen sorgten einige Anhänger Djokovics. Wie Videos auf Social Media zeigen, erschienen einige serbische Fans mit russischen Fahnen auf dem Areal rund um die Rod Laver Arena. Auf gewissen Fahnen war dabei sogar das Gesicht des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin zu sehen, auf anderen Symbole, die mit Putin in Verbindung gebracht werden. Dazu stimmten die Fans immer wieder Gesänge mit den beiden Schlagwörtern "Serbien" und "Russland" an.

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    Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
    Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
    Imago Images

    Das Ganze blieb nicht ohne Folgen. Wie Tennis Australia in einem offiziellen Statement erklärte, schritt die lokale Polizei ein und befragte vier Fans, die "unangemessene Flaggen und Symbole enthüllten und das Sicherheitspersonal bedrohten."

    Auch während der Partie sorgte ein Fan im Stadion für einen Eklat, indem er mit dem "Z"-Symbol auf einem T-Shirt das Spiel verfolgte. Das Zeichen gilt als Symbol für den russischen Angriffskrieg. Der Zuschauer deckte das Skandal-Shirt noch während des Matchs mit einem anderen Shirt ab, welches er sich dann von Djokovic unterschreiben ließ, als jener den Court verließ.

    Djokovics russischer Viertelfinal-Gegner Rublew hat sich in der Vergangenheit immer wieder als Kriegsgegner positioniert und sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für Frieden in der Ukraine eingesetzt. In seiner Zweitrundenpartie in Melbourne war Rublew von Zuschauern mit einer ukrainischen Flagge und verbalen Beleidigungen provoziert worden. Der Tennis-Star sagte nach dem Vorfall aber, dass ihn bloß die bösen Worte der Fans störten, nicht aber die Ukraine-Fahne.

    Zu Beginn des Turniers waren russische Fahnen bei den Australian Open technisch gesehen erlaubt gewesen, sofern sie "keine Störungen verursachen". Dies änderte sich aber auf Druck des ukrainischen Botschafters in Australien. Vasyl Myroshnychenko beklagte, dass eine russische Flagge am Spielfeldrand der Erstrundenpartie von Landsfrau Keryna Baindl gegen die Russin Kamilla Rachimowa platzierte wurde.

    Nach der Beschwerde des Botschafters entschied Tennis Australia, sämtliche russischen und belarussischen Fahnen auf dem Turniergelände des Melbourne Park zu verbieten. Aufgrund der Tatsache, dass mit Aryna Sabalenka und Victoria Azarenka zwei Belarussinnen bei den Frauen und mit Karen Katschanow ein Russe bei den Männern im Halbfinale stehen, dürften die Organisatoren diesbezüglich weiter gefordert werden.