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Kunstbetrug? Boss von AS Monaco festgenommen

Dmitri Rybolowlew, der in einen Kunstkrimi um das teuerste Gemälde der Welt verwickelt ist, wurde festgenommen.

Heute Redaktion
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Dmitri Rybolowlew und das Gemälde Salvator Mundi
Dmitri Rybolowlew und das Gemälde Salvator Mundi
Bild: EPA

Kurz bevor der AS Monaco am Dienstagabend in der Champions League zu Hause überraschend gegen den FC Brügge 0:4 unterging, wurde der Klubbesitzer Dmitri Rybolowlew von der monegassischen Polizei festgenommen und verhört, berichtet Le Monde. Seine Anwälte bestätigten dies, es ist aber unklar ob er mittlerweile wieder frei ist.

Laut der Zeitung geht es um "Korruption" und "der aktiven wie passiven Einflussnahme" in Zuge eines Kunstkrimis, in den der russische Milliardär verwickelt ist. Bei dem geht es um rund eine Milliarde Dollar (870 Millionen Euro geht) – und um das teuerste Gemälde der Welt, den Salvator Mundi.

Der "Erlöser der Welt" soll von Leonardo Da Vinci stammen und wurde 2017 von Rybolowlew beim Auktionshaus Christies für 450 Millionen US-Dollar das Kulturministerium von Abu Dhabi verkauft. Doch die geplante Ausstellung des Gemäldes heuer im September wurde überraschend vom Louvre Abu Dhabi abgesagt, seit dem gibt sich das Museum bedeckt auf die Frage nach dem Warum. Einen neuen Enthüllungstermin gibt es auch nicht.

Ausgetrickst?

Rybolowlew befindet sich in einem Rechtsstreit mit dem Schweizer Kunsthändler Yves Bouvier. Der Milliardär, der zwischen 2003 und 2013 zwei Milliarden Dollar bei Bouvier für Kunstwerke ausgegeben haben soll, behauptet, er habe eine halbe bis eine Milliarde zuviel gezahlt. Bouvier soll angeblich Kunstwerke billig gekauft und überteuert weiterverkauft haben indem er so tat, dass das jeweilige Werk noch im Besitz einer anderen Person stehe und die deutlich mehr verlange. Bouvier stellte sich bloß als Vermittler dar zweigte so das Geld ab.

Der frisch restaurierte Salvator Mundi war 2013 offenbar der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Und: Das Gemälde soll ohnehin eine Fälschung sein – Experten streiten seit Jahren darüber. Einerseits sei das Bild, das in einem erbärmlichen Zustand war, dermaßen stark restauriert worden sein, dass kaum noch etwas vom Original übrig sei, erklären Kritiker. Andrerseits geht es um ein verwunderliches Detail.

Jesus Christus hält auf dem Bild eine Glaskugel in der Hand. Doch das Licht zeigt keine Brechung, wie es von einem runden Glasobjekt zu erwarten wäre – man sieht geradewegs durch auf das Gewand Jesu. Da Vinci war aber ein Experte im Fach der Optik und äußerst detailverliebt. Daher wäre es verwunderlich, wenn er die Brechung nicht mitgemalt hätte, so der Vorwurf der Fälschung.

Rybolowlew soll angeblich versucht haben bei seiner Klage gegen Bouvier, Ermittler zu beeinflussen. Daher war es zur Festnahme gekommen.

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