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DNA-Spur auf Sprengsatz in Lyon entdeckt

Bei einer Explosion in Lyon sind am vergangenen Freitag mindestens 13 Menschen verletzt worden. Es soll sich um eine Paketbombe gehandelt haben.

Heute Redaktion
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Bei einer Explosion im Zentrum der ostfranzösischen Stadt Lyon sind am Freitag mehrere Menschen verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr, explodierte am späten Nachmittag offenbar eine Paketbombe mit Schrauben und Nägeln in einer Fußgängerzone.

Nach Behördenangaben wurden mindestens 13 Menschen verletzt, elf von ihnen nur leicht. Unter ihnen sei ein achtjähriges Mädchen. "Wir sind eher erleichtert, weil es offensichtlich keine Schwerverletzten gab, aber wir wissen mit Sicherheit, dass es ein Sprengsatz war", sagte der Bürgermeister des zweiten Arrondissements von Lyon, Denis Broliquier.

Jetzt sind neue Hinweise aufgetaucht. Auf dem detonierten Gegenstand – einer Tasche – sei eine DNA-Spur gefunden worden, hieß es am Samstag aus Ermittlerkreisen. Es sei aber noch unklar, ob diese vom Hauptverdächtigen stamme.

Der Unglücksort in der Nähe des Bellecour-Platzes im historischen Stadtzentrum wurde nach dem Vorfall abgesperrt. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen, ermittelt wird zunächst aber in alle Richtungen. Der französische Präsident Emmanuel Macron spricht von einem "Angriff".

Die Polizei fahndet nach einem Mann, der auf einem schwarzen Mountainbike gegen 17 Uhr einen Koffer an der Straßenecke der Rue Victor-Hugo deponiert hat. Der Verdächtige soll Mitte 30 sein, Bilder von Überwachungskameras zeigen, dass er sein Gesicht verdeckt hielt.

In der Rue Victor Hugo und Rue Sala soll sich die Explosion ereignet haben. (Video: 20M/Leser-Reporter)

"Viele Menschen sind verunsichert", berichtet eine Leser-Reporterin vor Ort. Zuerst habe niemand gewusst, was los war. "Es brach ein Riesenchaos aus. Die Sirenen sind noch immer zu hören."

Laut der französischen Zeitung "20 Minutes" war gegen 17.30 Uhr ein Knall zu hören. Die Fenster eines Geschäftes seien zerstört worden. Wie weitere Medien berichten, handle es sich nur um leichte Verletzungen. Ein Augenzeuge berichtet: "Es gab Rauch und die Menschen waren mit weißem Staub bedeckt."

(afp)