Österreich

DNA-Spur führte zu Liliputbahn-Einbrecher

Die Polizei schnappte einen bulgarischen Autodieb. Ein DNA-Abgleich entlarvte ihn als Serien-Einbrecher, der auch im Prater die Liliputbahn bestahl.

Christian Tomsits
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Der Dieb (r.) hinterließ auch Spuren an Liliputbahn-Hütte.
Der Dieb (r.) hinterließ auch Spuren an Liliputbahn-Hütte.
Denise Auer/picturedesk.com

Nachdem er auf die schiefe Bahn geraten war, genoss er sein Leben wohl in vollen Zügen: Teodorof Vladimirov M. lebte laut Anklage jahrelang ganz gut von dutzenden Einbrüchen und Diebstählen. Erst im Juni 2020 konnte der Mann, der bereits in Schweden polizeilich auffällig war, in Bulgarien mit gestohlenen Fahrzeugen aus Österreich in Verbindung gebracht werden. Kurz vorher waren ein Lastwagen und ein Pickup-Van im Wert von über 70.000 Euro von einer Wiener Baustelle verschwunden. Um 15.000 Euro verscherbelte der Täter eines der gestohlenen Fahrzeuge.

Täter wütete am Weihnachtsmarkt

Nachdem die Handschellen klickten, brachte ein DNA-Abgleich und Fingerabdrucksproben bei den österreichischen Behörden eine Vielzahl an Treffern. Eindeutige Spuren des 26-jährigen Bulgaren, wie etwa ein liegengebliebener Schraubenzieher waren an mindestens 15 Tatorten ungeklärter Wiener Einbrüche zu finden. Diese stammten hauptsächlich aus dem Jahr 2017. Der gelernte Fensterbauer zerstörte eine Vielzahl an Türen, Vitrinen und Fenster. Unter anderem von  Weihnachtsmarktständen in Schönbrunn, von Restaurants und Vinotheken am Naschmarkt, sowie von diversen Handyshops und bei einigen Tankstellen. Immer fehlten nach den nächtlichen "Besuchen" des Bulgaren Mobiltelefofone, Tablets, Laptops, Zigaretten und Bargeld.

Einbruch bei Liliputbahn

Der mit Abstand skurillste Coup ging aber am 22. September 2017 über die Bühne:  Teodorof M. zerschlug das Fenster einer unscheinbaren Holzhütte im Wiener Prater und schnappte sich herumliegende Handys. Das Holzhaus war aber nicht irgendeine Praterhütte, sondern die Zentrale einer fast hundertjährigen Wiener Instituiton – der traditionsreichen Liliputbahn. "Was ist eine Liliputbahn?", wollte der teilweise geständige Angeklagte von der Richterin wissen. Nach einer kurzen Erklärung hob er die Augenbrauen und gab auch diesen Diebstahl zu. Das Urteil folgte nach kurzer Beratung der Schöffen: Zwei Jahre unbedingte Haft, rechtskräftig.

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