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DNA von Neonazi-Terrorist an Leiche von Peggy gefunden

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Paukenschlag im Fall der 2001 im Alter von 9 Jahren ermordeten Peggy. An der Leiche, die dieses Jahr entdeckt wurde, sollen DNA-Spuren des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gefunden worden sein. Das teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Donnerstag mit.

Paukenschlag im Fall der 2001 im Alter von 9 Jahren ermordeten Peggy. An der Leiche, die dieses Jahr entdeckt wurde, sollen DNA-Spuren des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gefunden worden sein. Das teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Donnerstag mit. 

Die damals neunjährige Peggy war am 7. Mai 2001 im oberfränkischen Lichtenberg spurlos verschwunden. Erst im Sommer diesen Jahres entdeckte ein Pilzsammler im Wald zufällig ein Skelett, das sich nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen als die sterblichen Überreste des verschwundenen Mädchens herausstellte.

Laut derzeitigem Ermittlungsstand wurde das Mädchen nicht an der Fundstelle der Leiche getötet, sondern vom tatsächlichen Tatort dorthin gebracht worden sein. Nun wurden an den sterblichen Überresten DNA-Spuren von Uwe Böhnhardt gefunden, wie "Spiegel Online" und "Bild" berichten. In welchem Zusammenhang der Rechtsterrorist mit dem Tod des Mädchens steht ist noch unklar.

Ermittlungen in alle Richtungen

"In welchem Zusammenhang diese DNA-Spur gesetzt wurde, wo sie entstanden ist und ob sie in Verbindung mit dem Tod von Peggy K. steht, bedarf weiterer umfassender Ermittlungen in alle Richtungen, die derzeit geführt werden und ganz am Anfang stehen", heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Bayreuth.

Neonazi-Terrorzelle

Böhnhardt hatte zusammen mit Uwe Mundlos und Beate Zschäpe die rechtsextreme Terrorzelle "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) gegründet und über Jahre hinweg neun türkisch- und griechischstämmige Menschen bei Mordanschlägen sowie eine Polizistin getötet. Nach einem Banküberfall im November 2011 flüchteten Mundlos und Böhnhardt mit einem Camper. Als eine Polizeistreife auftauchte, erschoss Mundlos zunächst Böhnhardt, steckte dann den Camper in Flammen und tötete zuletzt sich selbst.

Im Camper des Trios fanden Ermittler damals auch Kinderspielzeug: einen Teddybär, eine Wasserpistole,eine Plastikpuppe, ein "Winnie the Pooh"-Buch und einen Schuh in der Kindergröße 33. Im Jahr 2014 führte die Spur im Fall eines 1993 getöteten Jungen aus Jena bereits zu Uwe Böhnhardt, berichtete damals die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".