Österreich

Döbling-Mord: Model saß bei Schuss neben Opfer

Heute Redaktion
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Als ein Wiener Fotograf mit seiner Bekannten im Hof eines Döblinger Baus seinen Geburtstag feierte, kam es zur Tragödie: Alois H. soll seine Pistole gezückt und abgedrückt haben.

Die Bluttat in einem Gemeindebau in Wien-Döbling bleibt mysteriös: Wie berichtet, peitschte am Montag ein Schuss durch die Heurigengegend in den Neustifter Weinbergen. Andreas U. wurde gegen 21.30 Uhr im Hof mit einem Kopfschuss hingerichtet.

Mörder stellte sich

Während Bezirksvorsteher Daniel Resch zum Tatort eilte, entkam der bewaffnete Schütze trotz eines Polizei-Großaufgebots. Vom Fahndungsdruck in die Enge getrieben, stellte sich der frühere Haustechniker der Wiener Berufsfeuerwehr Alois H. (46) um 5.10 Uhr im Wachzimmer in der Krottenbachstraße. Dort sagte er emotionslos: "Ich bin der Mörder, den ihr sucht …"

Nachdem er seine Glock auf den Tisch gelegt und sich mit einem Pflichtverteidiger beraten hatte, zeigte sich der Verdächtige – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – weit weniger gesprächig. "Er verweigerte die Aussage", so Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Frage nach Motiv

Auch die 31-jährige Gabriela B. (Name geändert) wurde von der Polizei als Zeugin befragt. Sie soll laut "Heute"-Infos die Tat aus nächster Nähe mitangesehen haben; dem späteren Opfer auf dem Gemeindebau-Bankerl sogar gegenüber gesessen haben.

Bei einem Lokalaugenschein mutmaßten Nachbarn über ein mögliches Motiv. Das spätere Opfer, ein passionierter Fotograf, soll die Blondine wiederholt fotografiert haben. Gegenüber "Heute" wischt sie das anfangs kolportierte Gerücht Eifersucht als absurd vom Tisch: "Andi und ich waren nur Freunde, er hat mich manchmal aus Freundschaft fotografiert, sonst war da nix. Und Alois hat nie den Kontakt zu mir gesucht." Diese Gerüchte "sind dem Andi gegenüber nicht fair".

Gabriela B.: "Ich hoffe, dass er eine Aussage macht, denn ich möchte die Wahrheit erfahren und wissen, warum Andi sterben musste. Er war so ein herzensguter Mensch, Vater eines 13-Jährigen – und immer für alle da. Es ist unvorstellbar, dass er tot ist.".

In der Nachbarschaft herrschte gestern Entsetzen. Maria K. hörte den Schuss: "Ich dachte zuerst, die schießen eine Wildsau im Weingarten." Auch Christine B. kannte das Opfer: "Furchtbar! Sein 20-jähriger Sohn hing sehr an ihm. Und unseren Rosengarten hat er so liebevoll gepflegt."

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