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Doch kein Anschlag: Falscher Alarm wegen Böllern

Heute Redaktion
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Bild: Patrick Pleul (dpa)

Ein 27-jähriger Deutscher soll einen Anschlag auf das Stadtfest Eisenhüttenstadt, knapp neben der polnischen Grenze, geplant haben. Der Ministerpräsident von Brandenburg bestätigt die Festnahme des mutmaßlichen Täters. Auch aus Deutschlands Innenministerium hört man vom "Verdacht auf Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags". Wenige Stunde später heißt es: Sorry, alles nicht wahr.

Ein 27-jähriger Deutscher soll einen Anschlag auf das Stadtfest Eisenhüttenstadt, knapp neben der polnischen Grenze, geplant haben. Der Ministerpräsident von Brandenburg bestätigte die Festnahme des mutmaßlichen Täters. Auch aus Deutschlands Innenministerium hörte man vom "Verdacht auf Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags". Das SEK stürmte die Wohnung. Wenige Stunde später hieß es: Sorry, alles nicht wahr. 

Den Bürgern der knapp 32.000-Einwohner-Stadt an der polnischen Grenze muss das Herz in die Hose gerutscht sein, als sie hörten, dass sie knapp einem Anschlag entkommen sind. Doch dann die Entwarnung: Bei der Hausdurchsuchung wurde nichts gefunden. Kein Sprengstoff, kein Propagandamaterial, keine selbstgebastelte Nagelbombe. Stattdessen findet das SEK (Sondereinsatzkommando) laut "Spiegel" "lediglich geringe Mengen pyrotechnischer Erzeugnisse nichtdeutscher Produktion", gemeint sind sogenannte "Polenböller"

"Geistig nicht gefestigt": Prügelte Rechte und Linke

Gegen den 27-Jährigen wird wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Der junge Mann ist der Polizei bekannt. In der Vergangenheit soll er sowohl mit rechtsradikalen Jugendlichen gemeinsam Linke verdroschen haben, nur um später aufzufallen, weil er mit Linken auf die Rechten einprügelte. 

Ministerpräsident Dietmar Woidke meinte, man nehme die Terrorgefahr sehr ernst. Man vermutete, der "geistig nicht gefestigte" Verdächtige sei zum Islam konvertiert. Man vermutete Propagandamaterial. Doch auch das fand man nicht. 

Am Mittwoch stürmten Spezialeinheiten der Polizei das Haus des Mannes in Eisenhüttenstadt. Der 27-Jährige Bewohner wurde verhaftet. Der Mann soll geplant haben, eine selbstgebaute Nagelbombe am Eisenhüttenstädter Stadtfest hochgehen zu lassen.