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Kurswechsel in London bei der Impfpflicht

Die britische Regierung hat sich am Montag von der Idee der Impfpflicht für Gesundheitspersonal zurückgezogen. Jetzt wird die Maßnahme neu evaluiert.

Nicolas Kubrak
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Westminster Bridge in London (Archivfoto)
Westminster Bridge in London (Archivfoto)
Li Ying Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Gesundheitsminister Sajid Javid sagte, die Angelegenheit werde noch einmal zur Diskussion gestellt. Javid verteidigte seine frühere Entscheidung, die Impfung vorzuschreiben und wies darauf hin, dass sie angesichts der damals rasanten Verbreitung der Omikron-Variante gerechtfertigt gewesen sei.

Sollte am 1. April kommen

Die Impfpflicht für Beschäftigte des öffentlichen Gesundheitswesens, die in direktem Kontakt mit Patienten stehen, sollte eigentlich am 1. April in Kraft treten, aber wenn jemand noch gar keine Impfdosis erhalten hat, sollte er den ersten Stich bis zum 3. Februar verabreicht bekommen, um den erforderlichen Abstand zwischen den Dosen einzuhalten.

Nach der Ankündigung vom Dezember müssen diejenigen, die nicht vollständig geimpft sind, entweder ihren Arbeitsplatz aufgeben oder auf eine Stelle wechseln, die keinen Kontakt mit Patienten erfordert.

Viele Kontroversen

Das Thema war in Großbritannien jedoch sehr umstritten – erst vor kurzem kam es in London zu einer großen Protestaktion von Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Man befürchtete, dass die Durchsetzung der Impfpflicht dazu führen könnte, dass bis zu 77.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, was die Personalsituation im Gesundheitsdienst, in dem bereits 100.000 Stellen unbesetzt sind, weiter verschärfen würde. Zumal die schottischen und walisischen Behörden nicht vorhatten, eine solche Maßnahme einzuführen, was den Ungeimpften die Möglichkeit gab, dorthin zu ziehen.

Gesundheitsminister verteidigt Maßnahme

Javid verteidigte seine frühere Entscheidung, die Impfung vorzuschreiben, und wies darauf hin, dass sie angesichts der Tatsache, dass sich die Omikron-Variante des Coronavirus zu diesem Zeitpunkt zu verbreiten begann, gerechtfertigt war. Er sagte den Abgeordneten jedoch, dass die Auswirkungen auf die Personalressourcen im Gesundheitswesen bedacht werden müssten, "insbesondere in einer Zeit, in der wir bereits einen Personalmangel und nahezu Vollbeschäftigung in der gesamten Wirtschaft haben". Er wies auch darauf hin, dass mehr Menschen durch die Impfung geschützt sind und eine Omikron-Infektion in der Regel milder verläuft als eine Delta-Infektion.

Er teilte mit, dass die Frist 1. April nicht mehr gilt und die Angelegenheit Gegenstand einer weiteren Evaluation sein wird. Er erläuterte, dass dazu auch Sozialarbeiter gehören würden, die bereits seit November letzten Jahres von der Impfpflicht betroffen sind.

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    Roland Mühlanger / picturedesk.com