Wien

Doch keine Markthalle? Jetzt spricht Ulli Sima

Das Wort "Markthalle" fällt im Rathaus immer seltener, der Protest wird hingegen immer lauter. Nun sagt Ulli Sima, wie es bei dem Projekt weiter geht.

Leo Stempfl
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Das Areal, auf welchem die Markthalle am Naschmarkt entstehen soll. Dutzende Banner an den Häusern fordern stattdessen einen Freiraum nach dem Motto "Park statt Halle".
Das Areal, auf welchem die Markthalle am Naschmarkt entstehen soll. Dutzende Banner an den Häusern fordern stattdessen einen Freiraum nach dem Motto "Park statt Halle".
Heute

Die Ankündigung eines neuen Projekts sorgte im Frühjahr für Aufsehen. Am Naschmarkt-Parkplatz soll eine Markthalle entstehen, unter der weitere Geschäfte, Marktstände und Gastronomie Platz finden sollen. Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) habe sich immer schon eine Markthalle nach Vorbild London gewünscht, erzählt sie in einem Interview, rasch wurden erste Renderings veröffentlicht.

Protest kam prompt von Seiten der Grünen und von Anwohnern. Als erste Reaktion wurde eine Bürgerbeteiligung gestartet, bei der abgefragt wurde, wie genau die Markthalle und das Areal darum herum gestaltet werden soll. Eigentlich sollte diese im Juni enden, nun wird sie bis Herbst verlängert.

Doch keine Markthalle?

Gerüchte machten deswegen die Runde, Ulli Sima hätte Abstand von den Plänen einer Halle genommen. Der Protest in Form einer Bürgerinitiative, bei der Anrainer gelbe Banner an ihre Fassaden hängten, schien zu groß geworden zu sein. Medienberichten zufolge wollte auch im Rathaus niemand mehr von einer Markthalle sprechen.

Etwas anders klingt das am Donnerstag im Wiener Gemeinderat. "Es hat sich grundsätzlich nichts verändert, an unseren Plänen", stellt Sima klar. Aber das Wort "Markthalle" fällt dabei nicht, auch wenn die Seite für die Bürgerbeteiligung weiterhin "markthalle.wienwirdwow.at" heißt.

 Das Grundproblem spüre man während der aktuellen Hitzewelle ganz besonders. "An solchen Tagen ist es schwer, überhaupt über diesen Parkplatz zu gehen", erzählt Sima. Man will deswegen den Asphalt aufbrechen und die Fläche begrünen. Gleichzeitig soll aber auch Raum für Nahversorger, Gastro und den Flohmarkt entstehen.

"Bürgerbeteiligung"

"Unser Ziel bleibt, einen Grätzelhauptplatz zu gestalten", hält Sima fest. Bei den genauen Vorstellungen verweist sie auf die laufende "Bürgerbeteiligung". Auf eben diese zu "pfeifen" wirft ihr aber der grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Mariahilf, Michi Reichelt, vor.

"Die SPÖ versucht derzeit alles, um vom Wording "Markthalle" wegzukommen – tatsächlich wird aber versucht, eine Überdachung über einer großen Asphaltfläche inkl. Verkaufsständen und Gastronomie nun über die Bezirkspolitik durchzudrücken." Denn: Am 17. Juni wurde im Bezirksparlament ein entsprechender SPÖ-Antrag mit Stimmen von NEOS und ÖVP angenommen.

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    Panorama des Flohmarkt-Platzes.
    Panorama des Flohmarkt-Platzes.
    Die Grünen