Szene

So herzig rettet Dr. Dolittle die Königin von England

Robert Downey Jr. spielt in "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" einen schrulligen Tierarzt, der mit seinen Patienten sprechen kann.

Heute Redaktion
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Die Kindergeschichten von Hugh Lofting aus den 1920er-Jahren dienten schon öfters als Vorlage für Filme rund um den schrulligen Charakter von Dr. Dolittle. Rex Harrison (1967) und Eddie Murphy (1998, 2001) spielten die Rolle des Tierarztes, der die außergewöhnliche Fähigkeit hat, mit Tieren sprechen zu können.

Dr. Dolittle - Trailer

Jetzt darf Hollywood-Star Robert Downey Jr. in "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" mit CGI-animierten Leinwandpartnern interagieren. Als Iron Man bringt er aus dem "Marvel"-Universum viel Erfahrung im Umgang mit am Computer generierten Co-Stars mit.

Plot

Nach dem Tod seiner Frau Lily Dolittle lebt Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.) isoliert und zurückgezogen auf seinem ausladenden Landsitz im England des 19. Jahrhunderts. Jahrelang hatte er keinen Kontakt mehr mit Menschen, nur mit seinen Tieren verbringt er den Alltag.

Die misanthrope Idylle wird zum Leidwesen Dolittles von zwei nervigen Teenagern gestört. Tommy Stubbins (Harry Collett) hat ein Eichhörnchen angeschossen und möchte es verarzten lassen. Gleichzeitig trifft auch eine Gesandte von Queen Victoria (Jessie Buckley) ein, denn die Königin liegt im Sterben und bittet Dolittle um Hilfe.

Nach langwierigen Überredungen durch seine tierischen Freunde macht sich Dolittle auf den Weg in den Buckingham Palace. Dort wird schnell klar, dass die Königin vergiftet wurde. Retten kann sie nur die Frucht eines Baumes, den noch kein Mensch zuvor gefunden hat. Eine schwierige Aufgabe also, doch Dolittle bricht zusammen mit seiner tierischen Entourage ins Abenteuer auf. Nicht wissend, dass ihnen ein Saboteur auf den Fersen ist, um die Mission zu verhindern.

Umsetzung

Obwohl die Co-Stars von Robert Downey Jr. CGI-Tiere sind, ist der Film dennoch absolut starbesetzt. Emma Thompson, Rami Malek, John Cena, Octavia Spencer, Tom Holland, Ralph Fiennes und Selena Gomez leihen den tierischen Freunden von Dr. Dolittle ihre Stimmen. Ein absolut genialer Nebeneffekt, der in der deutschen Fassung leider verloren geht. Dafür bleibt dem deutschsprachigen Publikum der schottische Akzent erspart, den sich der Hauptdarsteller für seine Rolle angeeignet hat.

Die Story und die Settings bieten ein bisschen was von "Fluch der Karibik" (Schifffahrt, Verfolgungsjagd auf See), "Herr der Ringe" (die Höhle samt Drachen, in der sich der gesuchte Baum befindet) und "Game of Thrones" (die Hafenstadt, in der Rassouli (Antonio Banderas) herrscht, erinnert an Kings Landing). Die Abkupferungen, ob von Regisseur Stephen Gaghan nun bewusst oder unbewusst durchgeführt, wirken aber nicht plump und billig sondern liebevoll gestaltet.

Ein paar Szenen, wie die Koloskopie an einem Drachen oder der als Zugpferd verwendete Blauwal, wirken dann doch etwas übertrieben. Die Story ist ebenfalls ein bisschen zu durchsichtig und bietet nur wenige Überraschungen.

Fazit

Trotzdem präsentiert sich "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" als fröhlich-buntes Abenteuer, an dem sich Kinder gleichermaßen erfreuen können wie junggebliebenen Erwachsene. An den US-Kinokassen floppte die märchenhafte Geschichte grandios. Ab dem 30. Jänner wird sich zeigen, ob das heimische Publikum ebenso skeptisch gegenüber Ärzten, die mit Tieren sprechen können, eingestellt ist.

"Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" läuft ab 30. Jänner in Österreichs Kinos