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Domina "Pamela" packt nach ihrem Prozess aus

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

?Zwei Jahre bedingt für die Strangulation eines Freiers. Domina Pamela F. (29) kam am Montag vor Gericht erstmals im Leben gut davon. Der Sex-Unfall war nur der Tiefpunkt ihrer verkorksten Geschichte.

Zwei Jahre bedingt für die Strangulation eines Freiers. Domina Pamela F. (29) kam am Montag vor Gericht erstmals im Leben gut davon. Der Sex-Unfall war nur der Tiefpunkt ihrer verkorksten Geschichte.
Immer wieder sieht sie in Albträumen ein blau verfärbtes Gesicht und zuckende Beine. Es war ihr letzter Blick auf Freier Martin (45), bevor dieser Pamela F. (29) aus dem Zimmer 14 eines Motels beim Wiener Hauptbahnhof schickte.

Auf Wunsch des Kunden hatte die Domina ein Schuhband um seinen Hals geknotet. Ihr Lohn: 100 Euro. Dann wollte Martin in eine Seilschlinge sinken und durch "Atemreduktion" höchste Lust erleben. Doch der Mann erstickte beim abgründigen Sex. Mit Staranwalt Martin Mahrer an der Seite blieb Pamela am Montag trotz einer Verurteilung wegen "absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge" auf freiem Fuß. Gründe für die "besondere Milde": Ihr Verhalten nach dem Drama (als sich der Freier nicht meldete, schlug sie sofort Alarm) und ihre "gute Erscheinung". Die bestätigt sich beim Treffen mit "Heute".

Pamela spricht Schönbrunner Deutsch, sanfte Stimme statt strenger Ton. Sie wirkt freundlich, nicht verrucht. Ihre Augen haben schon viel Trübes gesehen, trotzdem ist der Blick offen. Zur Tragödie sagt sie noch: "Ich hätte doch nie gedacht, dass der Mann sein Leben riskiert." Es war nicht ihre erste üble Überraschung im Leben.

Dann erzählt Pamela:

"Mit 14 wurde ich von meinem Stiefvater sexuell bedrängt und bin zu einer Freundin gezogen. Mit 16 hatte ich meinen ersten Freund, aber der war ein Junkie und Schläger. Die Beziehung endete für mich im Spital. Mein zweiter Freund hat mich ins Milieu gebracht. Da habe ich in einer Peep-Show am ersten Tag mehr verdient als im Monat als Friseurlehrling. Aber der Typ hat mich ausgenommen. Als wir uns trennten, hatte er eine Wohnung um 300.000 Euro – und ich begann wieder von vorn."

2015 starb Pamelas Mutter. Seither unterstützt sie ihre drei jungen Geschwister – und wechselte ins dominante Fach: "Da gibt’s mehr Geld. Und Männer zu züchtigen ist angenehmer, als mit ihnen ins Bett zu müssen." Nach dem Sex-Unfall am 12. September des Vorjahres aber zitterte die Blondine nur noch ihrem Prozess entgegen, bei dem bis zu 15 Jahre Gefängnis drohten: "Sie hat als Domina sofort aufgehört", so Anwalt Mahrer, "und mich fast täglich angerufen, weil sie so fertig war." Nach der glimpflichen Strafe will sich Pamela jetzt "langsam aus dem Rotlicht zurückziehen". Denn neben ihren Albträumen hat sie auch einen schönen Traum: "Eine Familie – mit dem richtigen Mann."

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