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Trump äfft Kavanaugh-Anklägerin nach

Heute Redaktion
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US-Präsident Donald Trump sieht junge Männer in den USA in einer "potenziellen Opferrolle". An einem Wahlkampfauftritt macht er sich über die Kavanaugh-Anklägerin lustig.

In der Affäre um Vorwürfe sexueller Gewalt gegen seinen Richterkandidaten Brett Kavanaugh sieht US-Präsident Donald Trump junge Männer in einer potenziellen Opferrolle. Jemand könne als schuldig angesehen werden, ohne schuldig zu sein.

Es sei eine "sehr furchterregende Zeit für junge Männer in Amerika", sagte Trump am Dienstag vor Journalisten in Washington. "Mein ganzes Leben lang habe ich gehört, dass man unschuldig ist, bis die Schuld bewiesen ist. Aber heute ist man schuldig, bis die Unschuld bewiesen ist", fügte Trump hinzu.

(Video: Youtube/CNN)

An einem Wahlkampfauftritt in Mississippi machte sich der US-Präsident außerdem über die Frau lustig, die seinem Richterkandidaten Brett Kavanaugh einen sexuellen Übergriff vorwirft. Trump machte Witze darüber, dass die Psychologieprofessorin Christine Blasey Ford sich nicht an alle Details der fraglichen Nacht erinnern kann.

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"Ich habe ein Bier getrunken, richtig?" sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) in Southaven und machte dabei offenbar Blasey Ford während ihrer Anhörung vor dem Senat nach. "Wie sind Sie nach Hause gekommen? Ich erinnere mich nicht. Wie sind Sie dorthin gekommen? Ich erinnere mich nicht. Wo war der Ort? Ich erinnere mich nicht. Wieviele Jahre ist es her? Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht."

"Das Leben eines Mannes ist zerstört"

Trump fuhr vor seinen jubelnden Anhängern mit diesem nachgestellten Frage-und-Antwort-Spiel fort und sagte dann: "Aber ich habe ein Bier getrunken. Das ist das Einzige, woran ich mich erinnere. Und das Leben eines Mannes ist ruiniert. Das Leben eines Mannes ist zerstört."

Die Frontalattacke des US-Präsidenten auf Blasey Ford ist ein radikaler Strategiewechsel – bislang hatte Trump sich mit Blick auf die Frau sehr zurückgehalten und sie nach ihrer Anhörung im Senat sogar als "sehr glaubwürdige Zeugin" bezeichnet.

Kavanaugh sieht sich mit Vorwürfen von drei Frauen zu sexuellen Übergriffen während seiner High-School- und Studienzeit konfrontiert. Inzwischen ermittelt die US-Bundespolizei FBI. Seine geplante Ernennung zum Obersten Richter auf Lebenszeit ist in den USA längst zu einem Politikum vor den im November anstehenden Teilwahlen zum US-Kongress geworden.

Derweil hat Kavanaugh einen Lehrauftrag an der renommierten Jura-Graduiertenschule Harvard Law School aufgegeben. Das bestätigte ein Sprecher der Lehreinrichtung am Dienstag. Zuvor hatten hunderte Alumni eine Petition unterschrieben, in der gefordert wird, Kavanaugh den Lehrauftrag zu entziehen. Der Jurist hatte an der Harvard Law School seit rund einem Jahrzehnt einen Kurs über den Supreme Court angeboten.

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