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Trump ruft zu Reifen-Boykott auf, nutzt sie aber selber

Goodyear hat das Tragen von MAGA-Kappen intern untersagt, Trump reagiert mit einem Boykottaufruf. Selber nutzt er aber Goodyear-Reifen.

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US-Präsident Donald Trump ist im Clinch mit der Firma Goodyear<br>
US-Präsident Donald Trump ist im Clinch mit der Firma Goodyear
Reuters

Donald Trump hat sich in den Jahren seiner Präsidentschaft immer wieder Scharmützel mit Konzernen geliefert. Nun hat der Reifenhersteller Goodyear den Zorn des Präsidenten auf sich gezogen. Die Firma benachteilige seine Anhänger, findet Trump.

Die Firma habe die roten Mützen mit seinem Werbeslogan "Make America Great Again" – kurz "MAGA" – verboten, schrieb der Präsident zur Begründung bei Twitter. Er wäre auch dafür, die Goodyear-Reifen bei seiner Präsidenten-Limousine durch Produkte eines anderen US-Herstellers zu ersetzen, sagte Trump.

Bekleidung mit dem Slogan "nicht akzeptabel"

Auslöser für Trumps Vorgehen waren Medienberichte, wonach bei einer Schulung in einem Goodyear-Werk im Bundesstaat Kansas Bekleidung mit dem Slogan für "nicht akzeptabel" erklärt wurde.

Laut einem im Internet veröffentlichten Foto einer Präsentationsfolie mit Goodyear-Logo wurde das Zeigen von Symbolen der Bewegung "Black Lives Matter" erlaubt, die Polizeigewalt gegen Schwarze anprangert, sowie die "Pride"-Zeichen für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten. Nicht zugelassen waren dagegen Bekundungen zur Unterstützung der Gegenbewegungen "Blue Lives Matter", die die Polizei unterstützt, und "All Lives Matter", die argumentiert, dass Rassismus gegen Schwarze nicht speziell hervorgehoben werden sollte.

Präsidenten-Limo mit Goodyear-Reifen

"Kaufen Sie bessere Reifen für viel weniger Geld!", twitterte Trump. Bei Twitter machten daraufhin Fotos die Runde, auf denen der Goodyear-Schriftzug auf den Reifen seiner Präsidenten-Limousine zu sehen war. Die Reifen des Fahrzeugs mit dem Spitznamen "Beast" sind laut früheren Medienberichten eine Hightech-Sonderanfertigung, die nicht so leicht auszutauschen wäre.

Goodyear ist ein amerikanisches Unternehmen mit Sitz im Bundesstaat Ohio und mehr als 60.000 Mitarbeitern. Zu Trumps Versprechen gehört auch, die Interessen der einheimischen Wirtschaft zu verteidigen. Erst Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany und dann auch er selbst begründeten den Boykottaufruf im Laufe des Tages mit dem Verbot von Symbolen von "Blue Lives Matter". Die Mitarbeiter sollten tragen können, was sie wollen, sagte Trump. In seinem ursprünglichen Tweet hatte er allerdings nur auf das "MAGA"-Motto Bezug genommen, das vor allem auf Baseball-Kappen prangt.

Aktie unter Druck

Goodyear betonte, dass man Mitarbeiter grundsätzlich auffordere, auf Bekundungen der Unterstützung für politische Parteien oder Kampagnen zu verzichten. Dagegen sei der Einsatz für Gleichberechtigung und gegen rassistisch motivierte Ungerechtigkeit erlaubt. Goodyear unterstütze sowohl die Gleichberechtigung als auch die Polizei.

Die Goodyear-Aktie schloss mit einem Minus von gut zwei Prozent - nach Trumps Tweet sackte sie zunächst steil ab, erholte sich dann aber im Handelsverlauf weitgehend davon.

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