Welt

Trump: "Schlimmer als 9/11 und Pearl Harbor"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

1,2 Millionen Ansteckungen, 71.000 Tote: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die USA laut Präsident Trump schlimmer getroffen als die Terroranschläge am 11. September 2001.

US-Präsident Donald Trump hat sich am Mittwoch zur Tragweite der Corona-Krise geäußert. "Das ist wirklich der schlimmste Angriff, den wir je hatten", sagte er im Weißen Haus.

"Das ist schlimmer als Pearl Harbor. Das ist schlimmer als das World Trade Center. So einen Angriff hat es noch nie gegeben und er hätte niemals passieren dürfen. Es hätte am Ursprung gestoppt werden können. Es hätte in China gestoppt werden können", sagte der US-Präsident.

Trump verdeutlichte das Ausmaß der Corona-Krise unter Bezugnahme auf Geschehnisse in der Vergangenheit: Bei dem japanischen Angriff in Pearl Harbor auf Hawaii hatten die USA am 7. Dezember 1941 während des Zweiten Weltkriegs mehr als 2.400 Tote zu beklagen. Am 11. September 2001 waren bei Terroranschlägen unter anderem auf das World Trade Center in New York insgesamt fast 3.000 Menschen ums Leben gekommen.

"Das ist eine schreckliche Idee"

Dabei hatte sich der US-Präsident noch überlegt, die Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses aufzulösen. Am Mittwoch kündigte er jedoch an, das Expertengremium werde weiterarbeiten, "bis sie nicht mehr gebraucht werde". Die "Task Force" solle sich vermehrt um die Rückkehr zum Normalbetrieb im Land kümmern und um zwei oder drei neue Mitglieder ergänzt werden.

Trump selbst hatte am Dienstag bei einem Besuch im Bundesstaat Arizona erklärt, die Arbeitsgruppe solle von einem neuen Team abgelöst werden, das sich auf die sichere Wiedereröffnung der Wirtschaft konzentriere.

Die Ankündigung, sich von der Experten-Arbeitsgruppe zu verabschieden, stieß auf Kritik. "Die Task Force jetzt aufzulösen, ist eine schrecklich Idee", sagte etwa der Harvard-Mediziner Ashish Jha dem Sender CNN. Die USA seien noch mitten in der Pandemie und es würden noch viele Menschen infiziert werden und sterben. "Ich bin sehr besorgt, dass die Lage noch schlimmer werden könnte, wenn wir nicht mehr von Doktor Birx und Doktor Fauci hören werden", sagte Jha.

1,2 Millionen Ansteckungen, 71.000 Tote

Der Präsident machte am Mittwoch im Weißen Haus keinen Hehl aus seinem Kurswechsel mit Blick auf die Gruppe. "Ich dachte, wir könnten sie früher auflösen, aber ich wusste bis gestern nicht, wie beliebt die Task Force ist."

Er habe nach seiner Ankündigung mehrere Anrufe respektabler Personen erhalten, die ihn aufgerufen hätten, an der Arbeitsgruppe festzuhalten. "Sie ist in der Öffentlichkeit geschätzt." Bis Montag werde die Regierung mitteilen, welche Mitglieder zusätzlich in die Runde aufgenommen würden.

Er will mit einer raschen Lockerung der Beschränkungen die verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie begrenzen. Das ist für ihn auch wichtig mit Blick auf November, wenn der Präsident für eine zweite Amtszeit gewählt werden will.

Trotz der von Pence und Trump reklamierten Erfolge im Kampf gegen den Erreger scheint die Corona-Pandemie in den USA aber längst nicht unter Kontrolle zu sein. Bislang sind in den USA den Forschern der Universität Johns Hopkins zufolge mehr als 1,2 Millionen Ansteckungen nachgewiesen worden, mehr als 71.000 Menschen kamen demnach infolge einer Infektion mit dem Virus ums Leben.

Einem einflussreichen Modell zufolge, das auch bereits mehrfach von der Regierung herangezogen worden war, könnte die Zahl der Toten bis zum Hochsommer noch auf etwa 134.000 ansteigen.