Österreich

Donauspital: Ein Arzt weniger in der Nacht

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Aufregung im Donauspital: Ab September soll ein Nachtdienstrad auf der Notaufnahme gestrichen werden. Die Ärzte stellen sich dagegen, wenden sich in einem Brief mit der Bitte um Unterstützung an die Ärztekammer. Ärztekammer Wien-Chef Thomas Szekeres sagt: "Das Gesamtbild ist, dass das System heruntergefahren wird."

Aufregung im Donauspital: Ab September soll ein Nachtdienstrad auf der Notaufnahme gestrichen werden. Die Ärzte stellen sich dagegen, wenden sich in einem Brief mit der Bitte um Unterstützung an die Ärztekammer. Ärztekammer Wien-Chef Thomas Szekeres sagt: "Das Gesamtbild ist, dass das System heruntergefahren wird."
Lange Wartezeiten, überfüllte Ambulanzen – und dann das: In der Notfallaufnahme im Donauspital (Donaustadt) soll ab 1. September ein Nachtdienstrad gestrichen werden! Das heißt: Nachts ist ein Arzt weniger vor Ort.

Außerdem sind ab Herbst „ausschließlich 12,5-Stunden-Dienste angeordnet“, heißt es in einem Brief mehrerer Ärzte, der „Heute“ vorliegt. Darin bitten sie die Ärztekammer um Hilfe: „Das Team der Notfallaufnahme ist einstimmig nicht mit dieser Vorgangsweise einverstanden und ersucht die Personalvertretung und die Ärztekammer für Wien zu prüfen, ob hier ein Vereinbarungsbruch vorliegt.“

In dem Brief erläutern die Ärzte auch: "Unserer Ansicht nach entspricht die Vorgangsweise nicht den Konsenspunkten der Besprechungen zwischen Stadt Wien/KAV, Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und Ärztekammer für Wien." Die Rede ist von der Vereinbarung vom März 2015. 

Szekeres: "Notfallambulanzen sollten ausgebaut werden!"

Ärztekammer Wien-Chef Thomas Szekeres meint zur geplanten Streichung eines Nachtdienst-Rades: „Das ist indiskutabel, widerspricht der Vereinbarung mit der Stadt. Notfallambulanzen sind überlastet und sollten ausgebaut werden.“

KAV: "Versorgung ist gewährleistet"

Der Krankenanstaltenverbund (KAV) sieht die Notfall-Versorgung gewährleistet, zum konkreten Fall gibt es am Sonntag keinen Kommentar. Es werde kein Dienstrad gestrichen, höchstens in den Tag verlegt. Und: „Im letzten Jahr wurde das ärztliche Personal in den Notaufnahmen von Wilhelminenspital und Krankenhaus Hietzing fast verdoppelt", sagt ein KAV-Sprecher.

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