Österreich

Donauspital: Landeplatz war zu klein

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Größe ist manchmal doch wichtig: Der Rettungshubschrauber-Landeplatz des Donauspitals war wegen einer Gesetzesnovelle über Jahre hinweg zu klein. Piloten weigerten sich daher, hier zu landen, so der Wiener Stadtrechnungshof in seinem am Mittwoch veröffentlichten Prüfbericht. Erst im August 2016 wurde ein gesetzeskonformer Landeplatz eröffnet.

Das Donauspital oder auch SMZ Ost ist, neben dem AKH und der Universitätsklinik Graz eines der drei großen Zentren für die Kinderchirurgie und Kindernotfallversorgung in Österreich. Verletzte oder verunfallte Kinder bzw. Jugendliche würden auch aus mehreren hundert Kilometer Entfernung per Hubschrauber in das Donauspital transferiert, so der Rechnungshof. Laut den Aufzeichnungen der Leitstelle des Donauspitals fanden

während des Tages 398 Flugbewegungen im Jahr 2012, 387 im Jahr 2013 und 321 im Jahr 2014 statt, so der Wiener Stadtrechnungshof.

Und das, obwohl der Landeplatz des Spitals seit einer Gesetzesnovelle 2013 als zu klein galt. "Wie dem Stadtrechnungshof Wien mitgeteilt wurde, verweigerten Piloten aufgrund der Situation im Zeitpunkt der gegenständlichen Prüfung fallweise die Landung auf den (nach dem Luftfahrtgesetz zu kleinen) Landeflächen des Donauspitals", heißt es in dem Bericht. Grund laut einem Insider: "Wenn etwas passiert wäre, dann wäre nicht das Krankenhaus, sondern der Pilot rechtlich zur Verantwortung gezogen worden."

Kurios: Bereits seit 2001 war laut "Heute"-Infos bekannt, dass 2013 eine Gesetzesnovelle des Luftfahrtgesetzes in Kraft treten und die beiden Landeplätze danach als untauglich eingestuft werden würden. Dennoch wurde die technische Direktion des Donauspitals erst Ende Juni 2014 tätig. Es folgten diverse Überlegungen, die beiden bestehenden Landeflächen zu adaptieren bzw. einen neuen Landeplatz zu errichten. Bedenken der Anrainer (Lärm) und der Ärzte (zu weite Wege für die Patienten) verzögerten die Entscheidungsfindung.

Schließlich wurde im Februar 2016 mit der Adaptierung der Heli-Landefläche am Dach des OP-Trakts begonnen. Im August ging sie in Betrieb. "Wir sind nun mit dem neuen Landeplatz höchst zufrieden. Er ist geheizt und entspricht den gesetzlichen Vorgaben - perfekt", heißt es von der ÖAMTC-Flugrettung zu "Heute".