Österreich

Donauwasser um eine Milliarde soll Ernte retten

Die Landwirtschaftskammer Österreich will die Wasserversorgung im von Dürren geplagten Osten sichern – für rund eine Milliarde Euro.

Heute Redaktion
Teilen
Ohne Donauwasser ist die Landwirtschaft im Osten bald nicht mehr möglich, so die Landwirtschaftskammer Österreich.
Ohne Donauwasser ist die Landwirtschaft im Osten bald nicht mehr möglich, so die Landwirtschaftskammer Österreich.
Bild: iStock

Steigende Temperaturen und anhaltende Dürreperioden im Osten Österreichs machen den Bauern zu schaffen. Aus diesem Grund hat die Landwirtschaftskammer Österreich ein Mega-Projekt ins Auge gefasst: Die Donau soll angezapft werden.

"Der Klimawandel führt dazu, dass ohne Gegenmaßnahmen in den Trockengebieten Österreichs der Pflanzenbau immer schwieriger wird", warnte Hermann Schultes, der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, schon bei einer Veranstaltung im Mai.

Nach dem Vorbild des Marchfeldkanals sollen die Felder und Äcker im Risikogebiet Ostösterreich in Zukunft mit Donauwasser beregnet werden. Mittels Druckleitungen soll das kostbare Gut bis zu 50 Kilometer weit ins Land hinaus transportiert werden.

Die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zeigen: Die Umsetzung des verwegenen Bewässerungsplanes der LK Österreich wäre alles andere als billig. Rund eine Milliarde Euro müsste in den Bau des Rohrsystems gepumpt werden.

"Investition für die Allgemeinheit"

Die Kosten sind für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer allerdings kein Thema, denn ohne das Donauwasser sei Landwirtschaft in Ostösterreich bald nicht mehr möglich.

Schultes sieht hier Handlungsbedarf von Seiten der Regierung und nennt es eine "Investition für die Allgemeinheit – für Obst und Gemüse aus Österreich".

Seine Argumentation: "Wasserrohre, die die Felder beregnen, baut man nicht für die Landwirte, sondern für die, die dann die Produkte kaufen."

"Technisch machbar"

Der Umsetzung steht für Hydrologe Helmut Habersack von der Universität nichts im Wege. Das Vorhaben sei realistisch und die zu erwartenden Auswirkungen gering.

"Technisch ist natürlich vieles machbar. Es ist nur eine Frage der Randbedingungen, der Kosten und des Nutzen", so der Experte im Interview mit dem "Ö1 Morgenjournal".

In frühestens fünf Jahren könnten laut Schultes die Pläne und Dokumente soweit abgeschlossen sein, dass die Behörden ein Verfahren einleiten könnten. Bis dahin sind die Landwirte auf ausreichenden Regen angewiesen. (rcp)