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Doping-Experte fordert Aufklärung von Tennis-Ass Nadal

Der Wirbel rund um Tennis-Star Rafael Nadal nimmt kein Ende. Nach seinem Sieg bei den French Open erklärte er, eine Spritze erhalten zu haben.

Heute Redaktion
Fritz Sörgel fordert eine Doping-Aufklärung von Rafael Nadal.
Fritz Sörgel fordert eine Doping-Aufklärung von Rafael Nadal.
Imago Images, Picturedesk

In Roland Garros fuhr der mittlerweile 36-Jährige seinen 22. Grand-Slam-Erfolg ein. Allerdings nur dank einer Spritze, die Nadal in den Nerv seines linken Fußes erhalten hatte. Der Sandplatz-"König" erklärte nach dem Triumph von Paris, ohne Gefühl im Fuß gespielt zu haben.

Der Spanier leidet am Müller-Weiss-Syndron, eier Deformierung des Mittelfußknochens im linken Fuß. Dadurch hat Nadal immer wieder chronische Schmerzen, die er sich in Paris per Spritze beseitigen ließ. In Wimbledon erzählte der Mallorquiner danach, dass er sich einer Therapie unterzogen habe und Besserungen spüre.

"Tonnenweise Medikamente"?

Doch hinter der Spritze, die Nadal in Paris erhielt, die ihm den 14. Titel bei den French Open bescherte, steht nach wie vor ein Fragezeichen. Das unterstrich der deutsche Doping-Experte Fritz Sörgel nun gegenüber "Sport 1". Der Deutsche forderte den Tennis-Star auf, den Inhalt des Medikaments offenzulegen.

"Mich überrascht nach wie vor, dass er nicht angibt, was in der Spritze drinnen war", so der 72-Jährige. Sollten eigentlich verbotene Mittel enthalten sein, die durch Nadals Krankheit aber für eine Behandlung notwendig sind, könnte der Spanier eine Ausnahmegenehmigung erwirken. "Dann wird die Diagnose geprüft, dann kann er es doch sagen. Es ist dann kein Medikament, das ein schlechtes Licht auf ihn rückt", ergänzte Sörge.

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    Stattdessen sei es nur fair, dass die Öffentlichkeit und auch Nadals Gegner darüber informiert werden, welche Inhaltsstoffe die Spritze hatte. "Warum darf die Öffentlichkeit von so etwas Privatem wie dem Müller-Weiss-Syndrom erfahren, aber nicht, wie er es behandelt?", fragte der Pharmakologe. "Ein Sportler, der seinen Sport nur noch ausübt, weil er sich tonnenweise Medikamente spritzen lässt, der ist aus meiner Sicht dazu verpflichtet, zu sagen, wie das geht", so Sörgel, der die Frage aufwarf, ob Nadal "noch so ein Vorbild ist, wenn Sport nur noch mit diesen Mitteln stattfinden kann."

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