Österreich

Doppelmord in Linz: Kein Beweis für IS-Hintergrund

Wende bei den Ermittlungen um den Doppelmord in Linz! Die Datenauswertung ergab keine gesicherten Hinweise auf einen IS-Kontakt des Tunesiers.

Heute Redaktion
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Ein betagtes Ehepaar wurde in seinem brennenden Haus in Linz vor zwei Monaten tot aufgefunden.
Ein betagtes Ehepaar wurde in seinem brennenden Haus in Linz vor zwei Monaten tot aufgefunden.
Bild: picturedesk.com

Vor exakt zwei Monaten sorgte ein grausamer Doppelmord in Linz für Schlagzeilen, wie berichtet. Der Tathergang ist längst geklärt. Als Motiv gab der 54-jährige Tunesier Hass auf die FPÖ an, er vermutete fälschlicherweise, dass es sich bei dem Ehepaar um FPÖ-Sympathisanten handelte.



Fünf Tage nach der Bluttat erklärte Innenminister Sobotka (ÖVP), bei einer Pressekonferenz, dass der Mord eindeutig einen IS-Hintergrund hätte. Auswertungen der elektronischen Datenträger und sozialen Netzwerke des Tunesiers hätten das ergeben.

Seither liefen Datenauswertungen durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Dabei konnten keine Hinweise auf einen tatsächlichen Kontakt mit dem IS gefunden werden, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Philip Christl, gegenüber dem ORF sagte.

Sehr wohl soll der Tunesier aber mehrfach seine Sympathie für den IS im Internet bekundet haben. Die Auswertung der Datenträger ist laut Christl derzeit noch nicht endgültig abgeschlossen, ebenso stehe noch nicht fest, wann die Anklage für den Doppelmord fertig sei. Unter anderem fehle noch das psychiatrische Gutachten.



(rs)