Wien
Doppelt so viele Quarantäne-Brecher in Wien verurteilt
Wer CoV-positiv ist, muss zu Hause bleiben. Daran hält sich nicht jeder: Bis August gab es 94 Anklagen, 54 Quarantäne-Brecher wurden verurteilt.
Wer trotz eines Absonderungsbescheids aus dem Haus geht und andere trifft, macht sich strafbar. Quarantäne-Brechern drohen bis zu drei Jahre Haft, auch wenn die meisten mit einer Geldstrafe oder bedingter Haft davon kommen. Im Jahr 2020 gab es in Wien 39 Anklagen, allein in diesem Jahr sind es bis Anfang August mit 94 schon mehr als doppelt so viele, wie das Justizministerium gegenüber "Radio Wien" bestätigt. Verurteilt wurden wegen der vorsätzlichen oder fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten (Paragraf 178 und 179 StGB) heuer schon 54 Personen. Im Vorjahr waren es nur 13.
In den Zahlen könnten auch Gefährdungen durch andere übertragbare Krankheiten, wie AIDS oder Tuberkulose enthalten sein, da das Justizministeriums in seiner Statistik nicht nach Krankheiten unterscheidet. Das Gesundheitsamt der Stadt hat allein im Juli rund 3.000 Absonderungsbescheide ausgestellt. Kontrollen würden bei rund 170 Adressen stattfinden, wie es auf Anfrage von "Radio Wien" heißt.