Politik

Dörfler und Prettner im Streit auf Kleinkindniveau

Heute Redaktion
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Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) sieht weiterhin keinen Grund, sich bei SPÖ-Landesrätin Beate Prettner zu entschuldigen. Prettner war am Dienstag in einer Sitzung der Kärntner Landesregierung von freiheitlichen Regierungsmitgliedern beschimpft worden. Nun versuchen beide, den jeweils anderen öffentlich schlechtzumachen.

Prettner war als "fachliches Hascherl", als "perfide Lügnerin" und als "peinliche Prettner" bezeichnet worden. "Entschuldigen werde ich mich für gar nichts", sagte Dörfler am Mittwoch vor Journalisten. Prettner bezeichnete die Verbalattacken als "Zumutung" und forderte weiterhin ein Entschuldigung.

Entstanden war in der Nähe von Villach. Prettner habe das Projekt "vermurkst", so Dörfler. Weil sie während der Sitzung "Unwahrheiten" verbreitet habe, sei es "intern zu entsprechenden Wortmeldungen" gekommen. Und schließlich habe Prettner "versucht, mit der Mitleidsmasche ihr Dilemma zu kaschieren", erklärte der Landeshauptmann.

Mitleidsvorwurf zurückgewiesen

"Ich habe mich in dem gesamten Verfahren völlig rechtskonform verhalten", erklärte Prettner. Den Vorwurf, Mitleid heischen zu wollen, wies sie zurück. "In meinem Beruf als Ärztin habe ich viele tragische Situationen erlebt, wo echtes Mitleid angebracht ist, in der Politik noch nicht", so Prettner.

Zur Untermauerung der angeblichen "Inkompetenz" Prettners ließ Dörfler den Journalisten ein zwei Jahre altes Fernsehinterview vorspielen, in dem die Landesrätin auf Journalistenfragen zur Feinstaubproblematik in Klagenfurt tatsächlich ins Stottern kam. "Ob man das als kompetent bezeichnet, überlasse ich Ihnen", sagte der FPK-Politiker. Prettner hatte am Vortag jenes Bild in die Kameras gehalten, das Dörfler nach der "Negerwitz-Affäre" beim Villacher Fasching an den nackten Brüsten von zwei als "Negerinnen" verkleideten jungen Männern zeigt.

"Kann ihm nicht die Hand geben"

"Wenn Dörfler einen Funken Charakter hat, entschuldigt er sich", erklärte Prettner. Das Verhalten des Landeshauptmanns sei "eine Zumutung im menschlichen Umgang". Eine Konsequenz aus der Affäre hat Prettner schon gezogen. "Ich bringe es derzeit nicht zusammen, ihm die Hand zu geben", sagte die Landesrätin.

Den Klagsweg will man aber bei der SPÖ aber nicht nicht beschreiten. "Charakter kann man nicht einklagen, den hat man oder den hat man nicht", erklärte Parteichef Peter Kaiser.

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