Österreich

Doris Povse schrieb Buch über Flucht mit Sofia

Heute Redaktion
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Bild: Amazon

Unter dem Titel "Nicht mit uns" hat Doris Povse, Mutter der im grenzüberschreitenden Sorgerechtsstreit bekannt gewordenen siebenjährigen Sofia aus Niederösterreich, ein soeben erschienenes Buch geschrieben. "Ich gehe an die Öffentlichkeit, weil Obsorgestreitigkeiten nach wie vor ein Tabuthema sind", sagte Povse.

, ein soeben erschienenes Buch geschrieben. "Ich gehe an die Öffentlichkeit, weil Obsorgestreitigkeiten nach wie vor ein Tabuthema sind", sagte Povse.

In dem Buch schildert sie die gebracht werden sollen. Dem Italiener war zuvor in sämtlichen Instanzen - auch auf europäischer Ebene - das Sorgerecht für Sofia zugesprochen worden.

Dramatische Flucht durch halb Europa

Doris Povse hatte sich 2008, zwei Jahre nach der Geburt der Tochter, von dem Mann getrennt und war mit dem Kind aus Italien nach Österreich zurückgekehrt. Daraufhin entbrannte ein Sorgerechtsstreit. Der Italiener zeigte die Österreicherin unter anderem wegen Kindesentführung an. Als Sofias Mutter wenige Tage vor der gerichtlich angeordneten Rückführung keinen anderen Ausweg mehr sah, ihre Tochter zu schützen, beschloss sie mit der Siebenjährigen unterzutauchen. "Wenn ich jetzt darüber spreche, kommt es mir vor, als wäre das alles nicht passiert."

Vier Wochen war sie auf die Hilfe wohlmeinender Fremder angewiesen und fand in insgesamt sechs verschiedenen Verstecken Zuflucht. Während vor dem österreichischen Bundeskanzleramt Menschen für sie demonstrierten, flüchtete sie schließlich über Frankreich nach Spanien und  kehrte dann im Privatjet des Milliardärs Frank Stronach in ihre Heimat zurück . Es gehe nicht nur um ihre persönliche Geschichte, so die Autorin. In Europa gebe es immer mehr internationale Partnerschaften, und die Problematik der Obsorge im Fall einer Trennung nehme zu, aber nur wenige würden darüber sprechen. "Es ist absurd, dass man innerhalb Europas keine Grenzen mehr hat, aber, wenn man mit dem eigenen Kind die Grenze passiert, zum Kinderentführer wird."

Sofia hat Kontakt zu Vater

Aus diesem Grund hat Povse im vergangenen November den Verein "Sofia" zur Wahrung der Kinderrechte in (inter)nationalen Obsorgestreitigkeiten gegründet. Derzeit sei man auf der Suche nach Sponsoren. Der Verein soll vor allem die Rechte von Kindern schützen - auch im Umgang mit den Jüngsten unserer Gesellschaft. In der Zwischenzeit hat sich auch der Sorgerechtsstreit um die eigene Tochter etwas entspannt. Die Siebenjährige habe ihren Vater kennengelernt und es gebe einen regelmäßigen Kontakt, so die Autorin. "Ich möchte, dass die beiden ein normales Verhältnis zueinander aufbauen - unabhängig was zwischen mir und dem Vater passiert ist."

Bislang gab es aber keine endgültige Entscheidung des Gerichts in Venedig über den Verbleib der Tochter. Zuletzt wurde eine Verhandlung über die Rückführung auf April vertagt. Nähere Angaben dazu wollte Doris Povse nicht machen, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Nur soviel: "Es geht in die richtige Richtung."

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