Österreich

Dornbirn-Killer (35) steht ab heute vor Gericht

Heute Redaktion
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Söner Ö. steht ab Montag wegen der Tötung des Sozialamtsleiters der BH Dornbirn vor Gericht. Der 35-jährige Asylwerber bestreitet eine Mordabsicht.

Nach knapp einem Jahr startet am Montag der Mordprozess gegen Söner Ö., der am 6. Februar den Leiter der Sozialabteilung der Dornbirner Bezirkshauptmannschaft erstochen haben soll.

Die Staatsanwaltschaft wirft Ö. Mord vor und sieht Rache als Motiv. Der 35-jährige Asylwerber gibt zwar zu, den Beamten erstochen zu haben, bestreitet aber eine Mordabsicht. Der Prozess ist auf drei Tage anberaumt.

Der Prozess beginnt mit der Einvernahme des Angeklagten, danach sind Polizisten sowie mehrere Zeugen geladen. Am zweiten Tag geht es laut ORF dann um das psychiatrische Gutachten, das ein Gerichtspsychiater über den Angeklagten erstellt hat.

Zudem werden auch Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn als Zeugen aussagen. Am Mittwoch geht es um das gerichtsmedizinische Gutachten, am Abend wird dann das Urteil im Geschworenenprozess erwartet.

Streit um Grundversorgung

Anlass war eine Auseinandersetzung mit dem Sozialamtsleiter um die Grundversorgung von Söner Ö. Der 35-Jährige verließ zunächst die Behörde und kam später mit einem Küchenmesser wieder. Laut Polizei soll er dabei alkoholisiert gewesen sein.

Nach der Tat ergriff der Türke zu Fuß die Flucht, konnte aber kurze Zeit später von den Beamten festgenommen werden. Seitdem sitzt der 35-Jährige in Untersuchungshaft.

Söner Ö. hatte Österreich im Jahr 2010 wegen zahlreicher Vorstrafen verlassen müssen. Sein späteres Opfer hatte gegen ihn ein zehnjähriges Aufenthaltsverbot für den gesamten Schengen-Raum erwirkt - damals war der Leiter noch in der Fremdenpolizei tätig.

Die Anwälte des Asylwerbers bestreiten jedoch die Rechtmäßigkeit des Aufenthaltsverbots und haben es angefochten. Ob Rache als Tatmotiv in Betracht kommt, wird im Prozess beurteilt werden. Für Söner Ö. gilt die Unschuldsvermutung.