Einen Tag nach dem Bundesparteitag in Graz hat auch der Chef der burgenländischen SPÖ eine Personalentscheidung getroffen. Gegenüber "Heute" kündigt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an, bei der nächsten Landtagswahl neuerlich als Spitzenkandidat in den Ring zu steigen. Seiner Entscheidung liegt eine Umfrage zugrunde, die der SPÖ-Landtagsklub bei Meinungsforscher Peter Hajek in Auftrag gegeben hat. Für ihn sei wichtig "dass ich die Partei ziehe und nicht umgekehrt", so Doskozil, wie berichtet, im Vorfeld.
Das sieht er nun als gegeben an. Laut aktueller Datenlage (1.000 befragte Burgenländer, Schwankungsbreite ± 3,1 Prozent) lässt Doskozil bei der (fiktiven) Landeshauptmann-Direktwahl alle Kontrahenten hinter sich. Könnten die Burgenländer ihren Landesfürsten direkt wählen, würden sich 70 Prozent für Amtsinhaber Doskozil entscheiden. Weit abgeschlagen dahinter: Christian Sagartz (ÖVP, 14 Prozent) und Alexander Petschnig (FPÖ, 11 Prozent). 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Dinge im Burgenland entwickeln sich "in die richtige Richtung".
„Ich werde mich 2025 mit großer Demut wieder um dieses Amt bewerben.“Hans Peter DoskozilLandeshauptmann (SPÖ)
Für rote Anhänger ist Doskozil das entscheidende Wahlmotiv. 91 Prozent von ihnen gaben an, dass es gut für das Burgenland sei, dass Doskozil geblieben und nach der chaotischen Vorsitzwahl nicht in den Bund gewechselt ist. Seinen politischen Weg möchte Doskozil nun weiter im Burgenland gehen, wie er zu "Heute" sagt: "Das Burgenland ist meine Heimat, der ich so verbunden bin wie keinem anderen Ort dieser Welt. Ich bin extrem stolz, diesem Bundesland und seiner Bevölkerung als Landeshauptmann zu dienen."
Dann die Ansage: "Ich werde mich 2025 mit großer Demut wieder um dieses Amt bewerben." Weiteren Ambitionen auf eine bundespolitische Funktion erteilt er eine Absage: "Sollte ich dabei bestätigt werden, ist das auch ein klarer Auftrag, weitere fünf Jahre mit ganzer Kraft für das Burgenland zu arbeiten. Mein Anspruch an die Politik bleibt dabei derselbe wie bisher: Glaubwürdigkeit, Handschlagqualität und Umsetzungskraft."
Für das Vertrauen seiner Landsleute ihn ihn als Person und in das Regierungsteam "bin ich unglaublich dankbar". Doskozil leitet daraus folgende Lehre ab: "Der burgenländischen Bevölkerung ist ganz offensichtlich bewusst, dass für uns die Koalition mit ihr ganz oben steht und dass wir jeden Schritt und jede Maßnahme setzen, um das Leben der Menschen zu verbessern." Indirekt nimmt er in seinem Dank für den Rückhalt in der Heimat auch Bezug auf die innerparteilichen Turbulenzen und seine letztlich erfolglose Kandidatur um den SPÖ-Vorsitz: "Die letzten Monate haben daran nichts geändert."
Auch wohin es thematisch gehen dürfte, legt die Hajek-Umfrage nahe: Teuerung und Zuwanderung seien derzeit die wichtigsten politischen Themen für die Burgenländer. Dahinter folgen: Klima- und Umweltschutz sowie Arbeitsplätze und Gehälter.