Dienstagnachmittag ließ Doskozil die Polit-Bombe platzen: In einem Schreiben an Parteivorstand und -präsidium informierte er über seine Absichten:
Am "desaströsen Bild der SPÖ in der Öffentlichkeit" hätten auch sein Team und er ihren Anteil, gesteht Doskozil ein. Es sei aber nie darum gegangen, "auf einer persönlichen Ebene zu agieren".
Um Schwarz-Blau zu verhindern, brauche es "innerparteiliche Geschlossenheit."
Als Belege für seine "sozialdemokratische Politik" führt er etwa den Mindestlohn von 1.700 Euro im Burgenland an.
Spitze gegen die Bundespartei: Doskozil fordert eine "klare und rechtsstaatliche Haltung zu den Themen Asyl und Migration" ein.
"Es ist hoch an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und Klarheit zu schaffen", schreibt er im Mail weiters.
Nach Rücksprache mit den "Freunden der SPÖ Burgenland" habe er sich entschlossen, sich für den Parteivorsitz zu "bewerben".
Um sein Ziel zu erreichen, wird er heute einen "Mitgliederentscheid" vorschlagen (Folgen: s. u.).
"Für eine Wahl auf einem überhastet organisierten Sonderparteitag, der nicht im Sinne unserer Salzburger Freunde ist (müssen am 23. April wählen, Anm.), stehe ich nicht zur Verfügung", lässt Doskozil wissen. Heißt: Stimmt der Vorstand gegen den Mitgliederentscheid, bleibt er im Burgenland.
Für eine "geeinte Partei und die Aussicht, wieder Wahlen zu gewinnen", brauche es "die Mitsprache unserer Basis". Und das Votum müsse dann "selbstverständlich von allen akzeptiert werden".