Szene

Down-Syndrom-Punks fahren zum Song Contest

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:42

Ihr Bandname Pertti Kurikan Nimipäivät ist ein wahrer Zungenbrecher und auch ihre Musik ist nichts für schwache Nerven. Das Punk-Quartett wird Finnland beim Song Contest 2015 vertreten. Die Gruppe überstand am Wochenende die nationale Vorausscheidung. Was die Band so besonders macht? Drei von vier Mitgliedern haben das Down-Syndrom, einer ist Autist.

Ihr Bandname Pertti Kurikan Nimipäivät ist ein wahrer Zungenbrecher und auch ihre Musik ist nichts für schwache Nerven. Das Punk-Quartett wird Finnland beim vertreten. Die Gruppe überstand am Wochenende die nationale Vorausscheidung. Was die Band so besonders macht? Drei von vier Mitgliedern haben das Down-Syndrom, einer ist Autist.

Das Quartett setzte sich mit ihrem Song "Aina mun pitää" ("Ich muss immer") im Vorentscheid gegen 17 Konkurrenten durch, um nach Wien reisen zu dürfen. Die Chancen standen nicht schlecht, denn aus Finnland punktete schon die Hardrockband Lordi, die 2006 den Song Contest sogar gewann. Auch 2008 versuchte es Finnland mit der harten Schiene. Die Metalband Teräsbetoni (Betonstahl) trat beim Song Contest in Belgrad an. Nun bekommt der Punkrock eine Chance.

Die vier Punkrock-Fans lernten sich bei einem Workshop kennen. Der gemeinnützige Verein Lythy organisierte die Veranstaltung. Den Namen hat die Band seinem Gitarristen und Fronman Pertti Kurikka zu verdanken. Er schrieb den ersten Song an seinem Namenstag, dementsprechend heißt die Band nun "Pertti Kurikkas Namenstag". Kurikka und der Sänger Kari Alto schreiben seither ihre Lieder gemeinsam. Ebenfalls mit dabei: Drummer toni Välitalo und Bassist Sami Helle.
"Die Mitglieder unserer Ban sind vier Männer mittleren Alters, die alle geistig behindert sind", erklärt Sami auf der Song Contest Homepage. PKN veröffentlichte ihren ersten Song schon 2010, danach folgten Touren durch Deutschland und Norwegen. Ihre Texte behandelt Themen von sozialen Problemen bis zur unangenehmen Fußpflege.

Die vier Musiker hoffen, dass ihr Auftritt Menschen dazu bringt, ähnliche Organisationen zu unsterstützen wie die, durch die sie zusammengefunden haben.

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