Fussball

Dragovic: "Ich schieße bei der EM keinen Elfer mehr"

Aleks Dragovic wechselt zu Roter Stern Belgrad und steht vor seiner zweiten EM-Teilnahme. "Heute" fragte beim Abwehrchef nach.

Erich Elsigan
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ÖFB-Routinier Aleks Dragovic
ÖFB-Routinier Aleks Dragovic
GEPA

Die Vorfreude steigt! Am Donnerstag startet das ÖFB-Team in Bad Tatzmannsdorf den EM-Feinschliff. Mittendrin: Aleksandar Dragovic, dessen Wechsel von Leverkusen zu Roter Stern Belgrad heute offiziell wird. Am Dienstag saß er beim Cup-Sieg der Serben bereits auf der Tribüne. Im "Heute"-Talk gibt der Routinier aktuelle Einblicke.

"Heute": Sie tauchen in Kürze für mehrere Wochen in eine Corona-Bubble ein. Wie wappnen Sie sich vor einem Lager-Koller?

Aleks Dragovic: "Ich bin das gewöhnt, ich will nicht mehr jammern über das Thema. Ich freue mich einfach, eine EM spielen zu dürfen. Sicher wird es langweilige Phasen geben, aber wir werden Lösungen finden und das Beste daraus machen. Wir müssen enger zusammenrücken, Spiele-Abende veranstalten, dürfen nicht so viel Zeit am Handy hängen."

Was kommt in den EM-Koffer?

"Die Playstation wird sicher dabei sein. Und mein Laptop. Damit kommt man schon über die Runden."

Wer sorgt dafür, dass im Camp der Spaß nicht zu kurz kommt?

"Marko Arnautovic liebt es, im Mittelpunkt zu stehen. Wir überlassen ihm die Show, mit ihm hat man fast immer was zu lachen."

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    Sie waren bereits bei der EM 2016 dabei. Was haben Sie aus dem Vorrunden-Aus gelernt?

    "Dass ich keine Elfer schießen sollte (Dragovic vergab im letzten Gruppenspiel gegen Island, Anm.). Wir haben uns damals zu viel Druck gemacht, weil wir so eine geile Quali gespielt haben. Das ganze Land hat uns die Daumen gedrückt. Da haben wir leider versagt. Diesmal sollten wir vielleicht nicht so viel nachdenken, was alles passieren könnte. Wir sollten frei von der Leber weg spielen."

    Von der Euphorie ist heuer wenig zu spüren. Warum?

    "Dass wir nicht immer überragend gespielt haben, ist kein Geheimnis. Am Ende zählen aber die Punkte. Es bringt ja nichts, wenn wir immer super spielen, aber am Ende des Tages verlieren. Dann ist auch Kritik da. Fußball ist eben ein Ergebnissport. Uns ist aber bewusst, dass wir schöner spielen können, wir arbeiten daran."

    Im EM-Kader sind Sie der Spieler mit den meisten Nationalteam-Einsätzen, 89 sind es derzeit. Schön langsam jagen Sie den Rekord von Andreas Herzog (103 Spiele).

    "Das beschäftigt mich aber nicht. Als Kind habe ich vom Nationalteam geträumt, jetzt stehe ich bei 89 Spielen. Das ist überwältigend. Ob ich irgendwann wen einholen kann, ist derzeit nebensächlich, eine Randnotiz. Ich bin jedes Mal stolz, wenn ich für Österreich auflaufen darf."

    Stimmt es, dass Sie ein Prozent der Austria kaufen?

    "Ich will mir das noch in aller Ruhe anschauen und erst dann entscheiden."