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Drama in Bosnien: Es droht eine neue Flüchtlingswelle

Die Behörden haben im Nordwesten von Bosnien-Herzegowina Hunderte Flüchtlinge regelrecht zusammengetrieben und wollen die Versorgung einstellen.

Heute Redaktion
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Ein Video, das am Mittwoch in sozialen Medien geteilt wurde, zeigt besorgniserregende Szenen. Gruppen von Migranten werden von Polizeikräften in langen Schlangen aus der Stadt Bihac in das Flüchtlingslager Vucjak an der kroatischen Grenze gebracht. Alleine 1.500 Menschen sollen es laut dnevnik.hr am Dienstag gewesen sein, Hunderte weitere am Mittwoch.

Die Behörden warnen selbst vor einer drohenden Krise im Angesicht des bevorstehenden Winters. Sie selbst mussten in der Vergangenheit viel Kritik einstecken, denn das improvisierte Zeltlager soll schwer unterversorgt, unhygienisch und nahe an ein Minenfeld angesiedelt sein. Rund 2.300 Flüchtlinge befanden sich schon bisher in dem Lager.

Nun droht eine humanitäre Katastrophe und eine neue Flüchtlingswelle nach Westeuropa. Der Bürgermeister von Bihac, Suhret Fazlic, kündigte an, dass die Stadt die Tausenden Flüchtlinge, die aus der Hoffnung, einen Weg nach Westeuropa zu finden dort ausharren, nicht länger versorgen könne. Er droht damit, die Versorgung der Flüchtlinge komplett einzustellen.