Berlin

Dramatische Böller-Schlacht, hunderte Festnahmen

Nach Vorjahreskrawallen standen Silvester-Partys in Berlin unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. 300 Festnahmen sind die erste Bilanz. 

Dramatische Böller-Schlacht, hunderte Festnahmen
300 Festnahmen und mehrere verletzte Beamte – dies ist die erste Zwischenbilanz der Polizei Berlin aus der Silvesternacht.
REUTERS

Nach den Mega-Krawallen im vergangenen Jahr fanden die Silvesterfeiern in Berlin unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Hat das Konzept funktioniert? Die erste Zwischenbilanz der deutschen Hauptstadt steht nun fest. 300 Festnahmen und mindestens 15 verletzte Polizeibeamte gab es in der Neujahrsnachts nach Polizeiangaben.

In Deutschland feierten Millionen weitgehend friedlich und ausgelassen. Doch schon am Silvesterabend kam es auch zu schweren Zwischenfällen. Besonders in Berlin musste die Polizei zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, die Einsatzkräfte hatten dem Jahreswechsel besonders angespannt entgegengeblickt – wegen der Krawalle im Jahr zuvor.

Etwa 300 Personen sind laut der Polizei vorläufig festgenommen worden. Dabei handele es sich vor allem um Personen, die gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen oder Rettungskräfte und Polizei angegriffen hätten. Es sei aber noch zu früh, weitere Details zu den Festgenommenen zu nennen.

Angriffe im Minutentakt

Zwar meldete die Berliner Polizei Angriffe im Minutentakt, Gewalt-Exzesse wie im letzten Jahr soll es heuer aber nicht gegeben haben. "Die Zwischenbilanz ist durchaus positiv, wenngleich wir auch Angriffe auf Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr hatten", berichtet Anja Dierschke, Leiterin der Pressestelle der Polizei Berlin. Es habe jedoch keine Brennpunkte gegeben, sondern die Einsätze hätten sich auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Das Konzept der Polizei Berlin sei daher aufgegangen, resümiert Dierschke. "Durch die Zahl der Einsatzkräfte konnten wir schnell und unmittelbar reagieren."

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    300 Festnahmen und mehrere verletzte Beamte – dies ist die erste Zwischenbilanz der Polizei Berlin aus der Silvesternacht.
    300 Festnahmen und mehrere verletzte Beamte – dies ist die erste Zwischenbilanz der Polizei Berlin aus der Silvesternacht.
    snapshot-photography / SZ-Photo / picturedesk.com

    Mehrere Polizisten und Polizistinnen seien angegriffen und verletzt worden – anfänglich war von neun verletzen Kolleginnen und Kollegen die Rede gewesen, inzwischen sollen es laut Medienberichten 15 sein.

    Auch die Feuerwehr ist im Dauereinsatz: Sie meldete im Onlinedienst X seit Mitternacht mehr als 500 Einsätze, darunter vor allem Kleinbrände.

    Pyro-Schlachtfeld Berlin-Alexanderplatz

    Im Stadtteil Neukölln blieb es anders als im letzten Jahr heuer weitgehend ruhig. Schlimmer war es anderswo: Das Berliner Rathaus nahe dem Alexanderplatzes wurden vielmehr zum Schauplatz gegenseitigen Beschusses. Die Bild-Zeitung berichtet von einer "regelrechten Schlacht" mit Pyrotechnik. Hunderte vor allem Jugendliche hätten sich gegenseitig mit Böllern und Silvesterraketen attackiert und direkt in die Menge gezielt. Auch Polizisten seien attackiert worden. Es gab mehrere Festnahmen.

    Gegen 2 Uhr nachts flog in Neukölln eine Kugelbombe auf Polizeikräfte, die jedoch nicht gezündet haben soll. Ebenfalls in Neukölln konnte die Polizei Schlimmeres abwenden, als die Beamten mehrere einsatzbereite Molotow-Cocktails beschlagnahmten. In den Glasflaschen steckten schon die Stofffetzen, heißt es. Eine Böllerverbotszone in der Sonnenallee wurde schon gegen 2.40 Uhr wurde wieder aufgehoben.

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