Österreich

Drasenhofen: Kritik und Fragen zu den Kosten

Die Opposition hat viele Fragen zu Drasenhofen. Eine davon: Wer war verantwortlich, dass der Betreiber des Asylheims pro Kopf und Tag 283 Euro bekam?

Heute Redaktion
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Schwertner (kl. Foto), Waldhäusl und Drasenhofen.
Schwertner (kl. Foto), Waldhäusl und Drasenhofen.
Bild: heute.at

Die Kosten von Drasenhofen - "Heute" berichtete übrigens schon vor Tagen darüber - werfen Fragen auf. "Wir hegen den Verdacht, dass hier Steuergelder ohne Leistung bezogen worden sind", wurde NEOS-Landessprecherin Indra Collini in einer Aussendung zitiert. Eine Betreuung habe laut Jugendanwaltschaft ja nicht stattgefunden.

Wie berichtet bekam der Betreiber, die ASOB, an deren Spitze ein Tischler und Ex-Kommunalpolitiker steht, 95 Euro pro Kopf und Tag für die Verpflegung und 188 Euro pro Kopf und Tag fürs Sicherheitskonzept. Rechnet man die auf ein Monat hoch, kommt man auf knapp 8.500 Euro - ein lukratives Geschäft meinen viele.

Gottfried Waldhäusl (FP) stellt indes klar: "Die Kosten sind ja nicht Stein gemeißelt. Das Asylquartier für unbegleitete minderjährige Fremde in Drasenhofen wurde als Probebetrieb gestartet, erst nach frühestens einem Monat hätten die Fixkosten verfestigt werden können. In einem Standardvertrag mit der Betreuerfirma mussten allerdings im Vorfeld die höchstmöglichen Kosten niedergeschrieben werden. Nach einigen Wochen hätten die tatsächlichen Kosten ohnedies in der Regierungssitzung vorlegen müssen."

Was wird St. Gabriel kosten?

Spannend bleibt: Was wird die Betreuung der Jugendlichen in St. Gabriel kosten? Wie berichtet hat ja die Caritas eine 24-Stunden-Betreuung versprochen. "Es könnte ähnlich teuer werden wie Drasenhofen", weiß ein Insider.

Klaus Schwertner von der Caritas dazu: "8.500 Euro im Monat kommt mir sehr viel vor, vor allem es gab ja kein Konzept und kaum Betreuung in Drasenhofen. Was mir aber wichtiger ist: Dass die Jugendlichen in St. Gabriel eine sehr gute Betreuung bekommen. Heute habe ich ein Gespräch mit Bürgermeistern, Polizei, Bezirkshauptmannschaft und einem Vertrauensmann von Mödlings Stadtchef Hans Stefan Hintner. Die Sicherheitsmaßnahmen müssen passen."

Betreuungsvertag habe Schwertner aber noch keinen: "Ich nehme an, dass wir auch 95 Euro pro Kopf und Tag bekommen plus ein Taggeld für Pädagogik und Sicherheit. In der Regel bekommen sozialpädagogische Wohngruppen (bis zu 10 Jugendliche) zwischen 150 und 170 Euro Taggeld (ebenfalls pro Kopf und Tag), sozialtherapeutische von 150 bis 220 Euro Taggeld."

Zum Betreiber ASOB möchte sich der Caritasgeschäftsführer nicht näher äußern. Ein Insider sagt aber: "Er war zwar mal ein roter Bürgermeister, wird aber von der SPÖ als Überläufer gesehen." (Lie)