"Schlag ins Gesicht"

"Drecksackqualität!" Nagelsmann sauer nach Wien-Abfuhr

Die 0:2-Pleite von Deutschland gegen Österreich ließ einen ratlosen Julian Nagelsmann zurück. Es war ein "Schlag ins Gesicht".

Sport Heute
"Drecksackqualität!" Nagelsmann sauer nach Wien-Abfuhr
Die Spieler und auch Trainer Julian Nagelsmann waren ratlos.
GEPA

Hängende Köpfe bei der deutschen Nationalmannschaft nach der 0:2-Abfuhr in Wien gegen das ÖFB-Team. DFB-Trainer Julian Nagelsmann war nach dem Spiel gezeichnet von der Niederlage: "Nach so einem Spiel, wo man reingeht, dass man mit Elan spielt, ist das dann natürlich ein Schlag ins Gesicht. Im Training haben wir immer Elan. Der Transfer auf das Feld funktioniert nicht. Ich kenne den Grund nicht."

Österreiche dominierte den deutschen Nachbarn, siegte verdient mit 2:0.

1/10
Gehe zur Galerie
    So litten die Deutschen beim 0:2 gegen Österreich
    So litten die Deutschen beim 0:2 gegen Österreich
    IMAGO/Schüler

    Der Coach des Gastgeberlandes der EM 2024 wirkte ratlos. In den ersten vier Partien als Nationaltrainer von Deutschland setzte es zwei Niederlagen und nur einmal konnte die DFB-Elf gewinnen. "Jeder ist zu viel Einzelkämpfer. Wir müssen eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir bringen keine Top-Klub-Mentalität. Wir dürfen nicht in eine Opferrolle verfallen. Wir müssen kapieren, dass wir noch mehr arbeiten müssen. Diese drei Botschaften habe ich der Mannschaft nach dem Spiel mitgegeben. Ich hoffe, dass es hilft."

    "Drecksackqualität von Österreich abschauen"

    Die Mannschaft von Nagelsmann könne sich die Mentalität und Emotionalität von Österreich als Vorbild nehmen. "Wir können uns abschauen, so ein Spiel zu gewinnen. Ich nenne mal Xaver Schlager als Beispiel. Eine gute Kombi aus 'Worken' und Fußball. Der haut sich rein. Sie haben heute ein gutes Spiel gemacht.”

    Mit der Mentalität am Platz ist laut Nagelsmann auch eine gewisse "Drecksackqualität" verbunden. “Diese Drecksackqualität, die zum Beispiel Mwene gegen Sane an den Tag legt, müssen wir auch entwickeln."

    "Bereue nicht, dass ich Nationaltrainer wurde"

    Der neue Trainer des DFB-Teams weiß um die Situation, in der seine Mannschaft steckt: "Ich habe es nicht bereut, Nationaltrainer zu werden. Ich verstehe die Sorgen der Fans. Wir werden in den nächsten Monaten viel kommunizieren. Ich bin natürlich enttäuscht. Aber ich bin weit davon entfernt, in eine Opferrolle zu verfallen. Wir müssen die Fans ins Boot holen."

    1/13
    Gehe zur Galerie
      Österreich besiegt Deutschland mit 2:0! Hier sind die ÖFB-Kicker in der Einzelbewertung
      Österreich besiegt Deutschland mit 2:0! Hier sind die ÖFB-Kicker in der Einzelbewertung
      Gepa

      Mehr Arbeiter, weniger Talent

      Der Coach, der Offensiv-Star Kai Havertz wieder auf der linken Abwehrseite zum Zug kommen ließ, überdachte nach dem Spiel die Kaderplanung. "Die Denkweise eines Trainers sollte nicht so sein, dass man etwas auf die Mannschaft schmeißt, und das muss dann funktionieren. Goretzka, Andrich, Gross. Das sind Arbeiter. Josh Kimmich auch. Wir haben da schon ein paar. Es brennt natürlich unter den Nägeln, wenn man sieht, welche Talente wir haben. Vielleicht brauchen wir in der jetzigen Situation mehr 'Worker' als Talent."

      Vielleicht helfen diese Arbeiter dabei mehr Tempo in das Spiel zu bringen. "Wenn wir im Spiel fast alles aus dem Stand spielen, Baumgartner mit jedem Schritt zwei Spieler verteidigen kann – wir brauchen viel mehr Dynamik im Spiel!", meinte Nagelsmann und fügte an: "Wir haben zum Teil absurde Ballverluste."

      red
      Akt.