Österreich

Drei Attacken auf Häfn-Personal in Garsten

Heute Redaktion
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In der Justizanstalt Garsten in Oberösterreich ist es innerhalb von wenigen Wochen zu drei Angriffen auf Wachbeamte und einen Psychiater gekommen. Die Gewerkschaft klagt über die miserablen und gefährlichen Arbeitsbedingungen.

Die Justizanstalt Garsten steht nach dem im April erneut in den Schlagzeilen. Im oberösterreichischen Gefängnis ist es innerhalb von wenigen Wochen zu drei Angriffen auf Wachbeamte und einen Psychiater gekommen. Die Gewerkschaft klagt über die miserablen und gefährlichen Arbeitsbedingungen.

Der Vorsitzende der Justizwachegewerkschaft in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Albin Simma, bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht in der "Kronen Zeitung". Er klagte über die Arbeitsbedingungen für seine Kollegen.

Psychisch Labiler schleuderte Beamten gegen Wand

Sein Stellvertreter Christian Kircher schilderte in der Zeitung den folgenschwersten der Vorfälle: Demnach habe ein psychisch labiler Insasse Medikamente verlangt, die ihm aber nicht verordnet waren. Dabei sei der Häftling völlig ausgerastet. "Er hat den Justizwachebeamten in der Krankenanstalt gegen die Wand geschleudert und auf dem Boden auf ihn eingetreten", wird er zitiert.

Laut Simma "findet Derartiges permanent in ganz Österreich statt", sagte der Gewerkschafter. Die Gründe dafür: Die Klientel in den Gefängnissen werde immer problematischer - aggressiver und vermehrt mit psychischen Störungen.

Dazu komme der Überbelag und der Personalmangel. Es gebe zwar die Zusage für zusätzliche 100 Mitarbeiter, die auch schon umgesetzt werde. "Doch das ist ja nichts. Die jahrelange Missachtung des Personalmangels kann nicht so schnell aufgeholt werden", kritisierte Simma.

"Kollegen fühlen sich im Stich gelassen"

Dazu komme, dass die Obrigkeit die Mitarbeiter nicht schütze. Werde einer von einem Häftling beschuldigt, werde mit aller Härte rechtlich vorgegangen: sofort suspendiert und weiteres. Auf der anderen Seite gebe es keine Disziplinierungsmöglichkeiten für Fehlverhalten der Häftlinge und diese wüssten das. "Die Kollegen fühlen sich im Stich gelassen und sind verunsichert", fasste Simma zusammen.